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Mittwoch, 25. Juli 2012

Was besagt Sure 2 Vers 62 über die Juden und Christen?

Bedeutet Sure 2 Vers 62 über die Juden und Christen?

Von: Yasin al-Hanāfī und Mohamed al-Shāfīʿī


Die Frage, ob hier über Juden und Christen gesprochen wird und ob solche Terme wie „Juden“ und „Christen“ vorkommen, beantworten wir dann, wenn wir die arabische Stelle dieser Sure zitieren, worin es heisst:

62. إِنَّ الَّذِينَ ءَامَنُوا وَالَّذِينَ هَادُوا وَالنَّصَارَى وَالصَّابِئِينَ مَنْ ءَامَنَ بِاللَّهِ وَالْيَوْمِ الْآخِرِ وَعَمِلَ صَالِحًا فَلَهُمْ أَجْرُهُمْ عِنْدَ رَبِّهِمْ وَلَا خَوْفٌ عَلَيْهِمْ وَلَا هُمْ يَحْزَنُونَ

"Wahrlich diejenigen, die Juden, die Christen und die sabäer, wer an Allah und den jüngsten Tag glaubt und gutes Tut- diese haben ihren Lohn bei ihrem herrn und sie werden weder Angst haben noch werden sie traurig sein."

         In diesen Vers beachten wir die zwei Stellen „wa alladhīna Hādu“ und „wa al-Nasāra“. Bezüglich diese beiden stellen lesen wir aus dem al-Jāmīʿ lī Ahkām al-Kurʿān von den grossen Ashʿārī Gelehrten Imam al-Qurtūbī:

قوله تعالى : والذين هادوا معناه صاروا يهودا ، نسبوا إلى يهوذا وهو أكبر ولد يعقوب عليه السلام ، فقلبت العرب الذال دالا ؛ لأن الأعجمية إذا عربت غيرت عن لفظها . وقيل : سموا بذلك لتوبتهم عن عبادة العجل . هاد : تاب . والهائد : التائب ، قال الشاعر :

إني امرؤ من حبه هائد

أي : تائب . وفي التنزيل : إنا هدنا إليك أي : تبنا . وهاد القوم يهودون هودا وهيادة إذا تابوا . وقال ابن عرفة : هدنا إليك أي : سكنا إلى أمرك . والهوادة السكون والموادعة . قال : ومنه قوله تعالى : إن الذين آمنوا والذين هادوا . وقرأ أبو السمال : " هادوا " بفتح الدال .

wa alladhīna Hādu“ bedeutet, jene die Juden sind. Diese schreibt man dem ganz grossen Sohn von Yaʿkūb, Yahūdha zu. Die Araber haben hier die Buchstabe „Zall“ in „Dall“ umgewandelt. Wenn man ein Wort was nicht arabisch ist arabisieren will, dann kann die ursprüngliche Aussprache nicht ehr vorhanden sein. Gemäss einer anderen Ansicht, ist der Grund weshalb man ihnen diesen Namen gab der, weil sie nachdem sie Buzaǧi angebetete haben, die „Tawbāh“ gemacht haben. Denn „Hadā“ bedeutet „Hat Tawbāh (Reue) gemacht“ und „Haīd“ bedeutet „der der Tawbāh (Reue) macht.“ Der Dichter sagt auch:

Ich bin jemand, der auf Grund seiner Liebe Haīd (Tawbāh – Reue) macht.“

Im Kurʿān al-Karīm heisst es auch: „Īnna Hudnā īlaīka“ - „Wir haben dir den Tawbāh gemacht“ (Sure al-Aʿraf Vers 156) Ībn al-Arafa sagt, dass die Stelle „Hudnā īlaīka“ wie folgt bedeuten soll: „Wir haben deinen Befehl mit Liebe und ohne Wiedersetzung akzeptiert.“ Denn „Hawāda“kommt zu der Bedeutung wie „sich dem nicht zu widersetzen“ und „auf eine Einigkeit zu berufen“. Genau in solch einer Weise, kommt die Bedeutung zu dem Vers: „Diejenigen die den Īmān gemacht haben, die Juden...“.


قوله تعالى : والنصارى جمع واحده نصراني . وقيل : نصران بإسقاط الياء ، وهذا قول سيبويه . والأنثى نصرانة ، كندمان وندمانة . وهو نكرة يعرف بالألف واللام ،

         Der Wort „al-Nasāra“ welches die Bedeutung der „Christen“ beschreibt  ist ein Plural. Der Singular dieses Wortes lautet „Nasrānī“ Auch hat man gesagt, dass es hier der „Nasrān“ ohne Yaʿ ist. Die Feminine Form dieses Wortes lautet: „Nasrān“. Diese sind wie die Wörter „Nadmān wa Nadmāna“ d.h „Bedauern“. (...)

ولكن لا يستعمل نصران ونصرانة إلا بياءي النسب ؛ لأنهم قالوا : رجل نصراني وامرأة نصرانية . ونصره : جعله نصرانيا . وفي الحديث : ( فأبواه يهودانه أو ينصرانه ) . وقال عليه السلام : ( لا يسمع بي أحد من هذه الأمة يهودي ولا نصراني ثم لم يؤمن بالذي أرسلت به إلا كان من أصحاب النار ) . وقد جاءت جموع على غير ما يستعمل واحدها ، وقياسه النصرانيون . ثم قيل : سموا بذلك لقرية تسمى " ناصرة " كان ينزلها عيسى عليه السلام فنسب إليها فقيل : عيسى الناصري ، فلما نسب أصحابه إليه قيل النصارى ، قاله ابن عباس وقتادة . وقال الجوهري : ونصران قرية بالشام ينسب إليها النصارى ، ويقال ناصرة . وقيل : سموا بذلك لنصرة بعضهم بعضا ،

وقيل : سموا بذلك لقوله : من أنصاري إلى الله قال الحواريون نحن أنصار الله .

(...) Solche Wörter wie „Nasrān“ und „Nasrāna“ wird angewendete indem man dies dem „Yaʿ“ zuschreibt. Denn die Araber benutzen diese Wörter in ihrer Aussprache in solche einer weise wie: „Ein Nasrānī-Mann und eine Nasrāna Frau“. „Nassara“ ist das „Nasrānī“ machen. In einen Hadīth al-Shārīf heisst es: „Seine Mutter oder sein Vater könnte ihn noch zu einen Juden oder einen Nasrānī machen.“ [Sahīh Bukhārī, Janāīz 80, 93, Qadar 3; Sahīh Muslim, Qadar 22 - 25]

         In einen anderen Hādīth sagt der Prophet sallallahu ʿalaīhī wa sallam: „In dieser Ummah (die Menschen die kommen werden welche ich zum Dīn aufrufe), die Juden und die Nasrānī, welche von mir gehört haben und nicht den Imān auf das machen was ich gebrachte habe, werden gewiss in die Hölle eintreten.“ [Sahīh Muslim, Imān 240]

Gemäss einer anderen Ansicht ist der Grund für die Bezeichnung an die Christen „Nasāra“ der, wegen einer Stadt die „Nāsīra“ heisst. Hier wohnte und hauste Ìsa ʿalaīhīs Salam und indem man dies in betracht zog, sagte man auch „Īsa al-Nāsīrī“. Jene die ihm folgten und sich ihm zuschrieben, nannte man auch „Nasāra“. Diese Erläuterung machten ʿībn Abbās und Qatāda.

         Al-Jawhārī sagt: „Nāsran“ ist eine Stadt aus Syrien, zu welche man die „Nasāra – Christen“ zuscchreibt. Man hat auch gesagt, dass der Name dieser Stadt „Nāsīra“ heisst. Man sagte, dass der Grund dafür sie so zu nennen der ist, da sie untereinander „Nūsra“ (Helfer) gewesen sind.

Gemäss einer anderen Ansicht, weshalb man sie so nannte ist der, da Allah im Kurʿān sagt: „Als Jesus dann ihren Unglauben wahrnahm, sprach er: «Wer will mein Helfer (ansārī) sein in Allahs Sache?»Die Jünger antworteten: «Wir sind Allahs Helfer. Wir glauben an Allah. Und bezeuge du, daß wir gehorsam sind.“ (Sure al-Imrān Vers 52]


         Die Frage was der Vers zu bedeuten hat, lesen wir aus dem Tafsīr al-Kurʿān von den grossen Ashʿārī Gelehrten ʿībn Kathīr, der folgendes zu der Sure al-Baqara Vers 62 sagt:

وقال السدي : ( إن الذين آمنوا والذين هادوا والنصارى والصابئين من آمن بالله واليوم الآخر وعمل صالحا ) الآية : نزلت في أصحاب سلمان الفارسي ، بينا هو يحدث النبي صلى الله عليه وسلم إذ ذكر أصحابه ، فأخبره خبرهم ، فقال : كانوا يصومون ويصلون ويؤمنون بك ، ويشهدون أنك ستبعث نبيا ، فلما فرغ سلمان من ثنائه عليهم ، قال له نبي الله صلى الله عليه وسلم : يا سلمان ، هم من أهل النار . فاشتد ذلك على سلمان ، فأنزل الله هذه الآية ، فكان إيمان اليهود : أنه من تمسك بالتوراة وسنة موسى ، عليه السلام ؛ حتى جاء عيسى . فلما جاء عيسى كان من تمسك بالتوراة وأخذ بسنة موسى ، فلم يدعها ولم يتبع عيسى ، كان هالكا . وإيمان النصارى أن من تمسك بالإنجيل منهم وشرائع عيسى كان مؤمنا مقبولا منه حتى جاء محمد صلى الله عليه وسلم ، فمن لم يتبع محمدا صلى الله عليه وسلم منهم ويدع ما كان عليه من سنة عيسى والإنجيل - كان هالكا .

Al-Sūddī sagt, dass dieser Vers wegen den Leuten von Salmān al-Farsī offenbart wurden ist. Als er mit den Propheten sprach, erzähle er von seinen Freunden und überbrachte ihre Nachricht: „Die beten, sie fassten und machen den Imān zu dir. Sie bezeugten, dass du als Prophet kommen wirst.“ Als Salmān radialahuʿAnh mit sein Wort fertig war, sagte der Prophet sallallahu ʿalaīhī wa sallam zu ihm: „Sie gehören zu den Leuten der Jahannam (Hölle)“ Dies viel Salmān sehr Schwer und darauf wurde dann dieser Vers offenbart.

         Der Glaube der Juden war es, sich an die Torah und der Sunna von Musa ʿalaīhīs salam zu richten, bis Īsa ʿalaīhīs salam aufgetreten ist. Sie vielen zu der Zerstörung (im Irrweg), da sie die Torah nicht verliessen und sie Hz. Ìsa nicht gefolgt sind. Der Glaube der Christen war es der Bibel und die Sharīʿah von Ìsa ʿalaīhīs salam zu folgen. Bis Hz. Muhammed sallallahu ʿalaīhī wa sallam aufgetreten ist, war es noch akzeptabel diesen weiter zu folgen. Nachdem der Prophet nun aufgetreten ist, waren jene zerstört (im Irrweg gefallen), da sie die Bibel nicht verliessen und Hz. Muhammed sallallahu ʿalaīhī wa sallam nicht gefolgt sind.


Im Tafsīr al-Kabīr Mafatīh al-Ǧaīb, legt der grosse Ashʿārī Gelehrter Imām Fahr al-Dīn al-Rāzī drei Punkte vor, was diese Ayah zu bedeuten haben könnte. Wir zitieren aber nur zwei inshaʿAllah, damit der Rahmen dieses Beitrages nicht der Weite gezogen wird:

وهو قول ابن عباس . المراد الذين آمنوا قبل مبعث محمد بعيسى عليهما السلام مع البراءة عن أباطيل اليهود والنصارى مثل قس بن ساعدة ، وبحيرى الراهب وحبيب النجار وزيد بن عمرو بن نفيل وورقة بن نوفل وسلمان الفارسي وأبي ذر الغفاري ووفد النجاشي فكأنه تعالى قال : إن الذين آمنوا قبل مبعث محمد والذين كانوا على الدين الباطل الذي لليهود والذين كانوا على الدين الباطل الذي للنصارى كل من آمن منهم بعد مبعث محمد عليه السلام بالله واليوم الآخر وبمحمد فلهم أجرهم عند ربهم .

         Gemäss der Ansicht von Abdullah ʿībn Abbas radiallahu ʿanh, bezieht sich dieser Vers (Sure 2:62) auf diejenigen von Juden und Christen die dem Gesetz von Ìsa ʿalaīhīs salam gefolgt sind. Zum Beispiel die Leute von: Kuss ibn Saʿīda, Rahīb Bahīra, Habīb al-Najjār, Zaīd ʿībn Amr ʿībn Nufayl, Waraka ʿībn Nawfall, Salmān al-Farsī, Abū Zarr al-Ǧīfārī und Najashī. Demnach ist es so, als hat Allahītaʿalā gesagt: „Allah hat eine grosse Belohnung für diejenigen von den Christen und Juden die sich vor dem auftreten des Propheten Muhammed sallallahu ʿalaīhī wa sallam in Falschheiten befanden, und nun nachdem auftreten von Hz. Muhammed den Imān auf Allah, dem jüngsten Tag und ihm gemacht haben.“

المراد من قوله : ( إن الذين آمنوا ) هم المؤمنون بمحمد عليه الصلاة والسلام في الحقيقة وهو عائد إلى الماضي ، ثم قوله تعالى : ( من آمن بالله ) يقتضي المستقبل فالمراد الذين آمنوا في الماضي وثبتوا على ذلك واستمروا عليه في المستقبل وهو قول المتكلمين .

Der Zweck des Satzes im Kurʿān „īnnalladhīna āmanū...“ sind wirklich jene die an den Propheten Muhammed sallallahu ʿalaīhī wa sallam den Imān gemacht haben. Diese Überlieferung hat etwas mit einer vergangenen Angelegenheit zu tun. Die Stelle welches später kommt worin es heisst „Man āmana bīllāhī...“ - „Wer den Imān zu Allah macht...“ spricht eine Angelegenheit an was kommen wird. Demnach bedeutet dies: „Diejenigen, die hiervor den Imān gemacht haben, und den Imān weiter fortsetzen immer und immer während...“ Dies ist die Ansicht der „Mutakāllīmūn“ (ʿīlm al-Kalām Gelehrten).


         Schlusswort: Diese zwei Punkte harmonieren miteinander. Abdullah ʿībn Abbas spricht diejenigen von Juden und Christen an, die dem Rechten Weg der Torah und der Bibel gefolgt sind. Unsere Kalām Gelehrten sagen: Diejenigen die dem richtigen Torah, dann der richtigen Bibel, als dann dem Kurʿān gefolgt sind. Genau diese kriegen den Lohn von Allah subahanahu wa taʿala. Davon sind aber die Sorte von Christen und Juden ausgeschlossen die wir heute kennen(!)

Und Allah weiss es am besten.

Dienstag, 24. Juli 2012

Imam al-Mujāhīd, Tabārī, Abū ʿAlīa und al-Baǧawī berichten über Īrtāfaʿa?

Die Überlieferungen von Imam al-Mujāhīd, Imam al-Tabārī, Imam Abū ʿAlīa und Imam al-Baǧawī über "Īrtafaʿa"

Von: Yasin al-Hanāfī und Mohamed al-Shāfīʿī

Anspruch:

1) Imam al-Mujāhīd, dessen Aussage Imam al-Bukharī in seinem Sahih erwähnt haben soll mit einer Überlieferungskette, sagte: ,,Al-Istiwa bedeutet -sich erhoben- [Īrtāfaʿa]."
2) Imam al-Tabārī berichtet viele Ahadith unter den Vers "Istiwā ʿala al-'Arshī" von den Salaf al-Sālīhīn und sie alle sagen ,,Allah habe Sich erhoben [Īrtāfaʿa]." [Man bringt drei Überlieferungen von dem was Imam al-Tabārī zitiert haben soll]
3) Imam Abū 'Alīa berichtet, welches auch im Sahīh von Bukhārī zu finden sein soll: ,,Istiwa 'ala al-ʿArshī bedeutet sich erhoben- [Īrtāfaʿa]." 
4) Imam al-Baǧawī berichtet von einer Kette die bis zu Abdullāh ībn Abbās radīʿAllahu ʿanh führen soll, in welchem es heisst: Qalā ʿībn 'Abbās wa āktharū Mufassīrīnā al-Salaf, yārtāfaʿa ilā al-Sama' - Ibn Abbas und die mehrheit der Mufassrīn al-Salaf sagen, Er (swt.) hat sich über den Himmel erhoben.

Zu 1) Mujaahid:

Das ist falsch, dass Imam al-Bukharī die Aussage von Imam al-Mujāhīd in seinem Sahīh mit einer Uberlieferungskette erwahnt haben soll. Imam al-Bukharī hat keine Uberlieferungskette fur diese Aussage von Imam al-Mujhaīd gebracht. Solche Uberlieferungen sind „Muʿallāq“ [D.h Eine Aussage ohne Uberlieferungskette]. Solche Texte ohne die Kette [Sannād] gibt es viel im Sahīh von Imam al-Bukharī was der Betitlung des Kapitels betrifft. Imam al-Bukharī schreibt bezuglich den "Kapitel" in seinen Sahīh oftmals Aussagen bzw. Ahādīth ohne uberlieferungskette. Und diese Muʿallāq sind nicht immer Stark wie die Sahīh-Ahādīth bei

Sahīh al-Bukharī. Das muss man unterscheiden. Imam al-Mujahīd hat nicht „Īrtāfaʿa" gesagt sondern es heisst: ,,Wa qalā Mujahīd istāwī: 'alaa 'ala al-'Arshī."

         Imam al-Mujahīd benutzt das Wort vor „'ala al-'Arshī“ welches lautet ,,'alaa". Und das deutet auf ,,in die Hoheit gehen, in der Hoheit sein" hin. Es ist ein sprachlicher unterschied und bedarf auf keine Probleme es zu verstehen.


Zu 2) Tabārī:

Die Mehrheit der Ahlū al-Sunna, welche keiner sind ausser die al-Ash'ārīa und al-Hanāfīyya [Matūrīdīa] haben gesagt, dass mit ,Īstīwa" - ,,'alaa" gemeint ist. D.h Īstīwa bedeutet: ,,In der Hoheit sein". Jedoch sagen sie nicht, dass diese „Hoheit“ eine Ortliche Hoheit ist, d.h eine Hoheit mit Distanzen etc. Sondern das ist eine majistatische Hoheit, eine Hoheit von dem Rang her gesehen. Die Hashwīa erwahnen zwar, dass Imam al-Tabārī diese drei Uberlieferungen bring, jedoch erwahnen sie nicht was bzw. wie Imam al-Tabārī diese Uberlieferungen bzw. diese drei Worter: ,,Emporsteigen, Steigen, in der Hoheit sein" verstanden hat. Denn Imam al-Tabārī sagt an dieser Stelle in sein Tāfsīr: ,,Es ist merkwurdig, dass manche die Bedeutung was man unter Īstīwa ilā al-Sama' (zu den Himmel) in der arabischen Sprache versteht, abgelehnt haben.

         Die Bedeutung von „Īstīwa“ ist al-'Uluw [die Hoheit] und al-Ī'tifa [emprosteigen]. Diejenigen die das absagen, die machen es aus Angst wenn man sagt Allah ist in der Hoheit oder Allah ist emporgestiegen, nach dem Er nicht in der Hoheit war. [das heisst Er war unter dem Thron und danach darüber]. Du behauptest das Ìstāwa [Sich zu wenden] zu bedeuten hat? Zu diesen wird gesagt: War Er vom Himmel abgewandt und anschließlich gen Himmer zugewand? Wenn Er behauptet dass dies kein zuwenden im Sinne einer Bewegung sondern ein zuwenden im Sinne einer verwalltung ist, dann wird ihm gesagt: So sagt auch Allah ist in die Hoheit gegangen, eine Hoheit vom Besitz [Mulkun] und Majistät [Sultaan]. Nicht die Hoheit im Sinne von Bewegung oder Platzänderung [zālā yazūlū]."

http://www.islamweb.net/newlibrary/display_book.php?idfrom=108&idto=108&bk_no=50&ID=113 

Das ist das was Imam al-Tabāri unter 'Uluw [Hoheit] versteht. Genau dies sagen auch wir. Der Satz „gegangen ist" geht in der Deutschen Sprache nicht anders. In arabisch lautet es "in der Ewigkeit, seid immer". Allah sagt in anderen stellen: ,,Allah weiss... Allah hat gewusst... Allah
war wissend..." D.h nicht das sein Wissen irgendwann gekommen ist, sondern Er war immer wissend. So war Allah immer in Īstīwa d.h Er war immer in der Hoheit, jedoch eine Hoheit in der Majistät und auf keinen Fall die Hoheit von Richtung, Bewegung, Platzänderung wie Imam
al-Tabārī es sagt.

         Diese Auslegung von Imam al-Tabārī, wird von Imam al-Qurtūbī bestätigt in sein Al-Jāmī' al-Ahkām al-Kur'ān 2/144. Dort sagt er: ,,Die Hoheit von Allah subahanahu wa taʿala und Sein empor steigen bedeuten, dass Sein Rang hoch ist, Seine Eigenschaften hoch sind und Seine Herrschaft hoch ist. Keiner ist über Ihm, was die Majistätischen Eigenschaften betrifft und keiner ist Hoch wie Er sondern Er ist der absolut Hohe."

Den Beweiss für diese Deutung findet man auch in anderen Verse, wo zb. Allah zu Īsa sagt, dass die Anhänger von Isa (die Muslimūn) -über- die Anhänger der Irrelaitung sein werden. Hat man denn je einen Muslim gesehen der über einen Kāfīr läuft? Nein, dass ist die Ansprechung des
Ranges. Wenn Fīravūn sagt, dass er über seinen Volk herrschen wird [fāwqahūm], dann heisst dies nicht das er über ihren Köpfen ist.

Zu 3) Baǧawī:

         Imam al-Baǧawī soll die Meinung vertreten, dass Allah -über- ist. Dies jedoch ist falsch. Imam al-Baǧawī sagt in seinem Tafsīr: Qala 'ībnu 'Abbās wa akthāru Mufassirīna al-Salaf, yārtafā'a ilā al-Sama' - ,,Ībn Abbas und die Mehrheit der Mufassrin al-Salaf sagen, Er (swt.) hat
sich über den Himmel erhoben."

Diese Aussage ist kein Problem. Dies ist nicht wörtlich zu verstehen wie wir das bei Imam al-Tabārī gesehen haben. Īrtāfa a ilā al-Sama' ist ,,in die Hoheit" gehen. Dies ʿ ist eine gängige Aussprache in der arabischen Sprache. Man muss aber an dieser Stelle weiter zitieren. Imam al-Baǧawī bringt auch andere Meinungen wie zb die von Ībn al-Kīsār, Farrāh und ībn Mahwīn, welche große Sprachgelehrten von den Salaf al-Sālīhīn gewesen sind. Al-Nahwīn sagte: ,,Er hat Sich zu der Schöpfung gen Himmel zugewandt." Dies ist die Meinung was Imam al-Tabārī kritisiert hat, aber diese Meinung gab es auch unter den Salaf al-Sālīhīn. Was wir an dieser Stelle in Wichtigkeit betonen wollen ist, dass Imam al-Baǧawī die Methode des Tafwīd betrieben hat.

         Tafwīd ist, dass man an die offenkundige Bedeutung [achtung: nicht Wortlaut] glaubt, und man die genaue Bedeutung bei Allah Subahana wa taʿala überlässt. Imam al-Baǧawī sagt zu der Stelle Īstīwa ʿala al-'Arshī: ,,Al-Kalbī [ein Mushabbiha], Muqātīl [dieser wurde bezichtigt, falsche Ansichten zu vertreten] sagen, dass Er [Allah] Sich auf dem Thron niedergelassen hat. Abū Ubaydā sagt; Emporsteigen. Die Mu'tāzīla sagen, dass Allah den Thron übernommen hat. Die Ahlū al-Sunna aber sagen, dass al-Īstīwa ʿala al-'Arshī die Eigeschaft von Allah subahanahu wa ta'ala ist ohne -Wie- [bi la kāyf]. Man soll daran glauben, und das Wissen darüber Allah überlassen."

Das ist reiner Tafwīd. Es ist nicht so wie die Hashwīa es sagen: ,,Allah hat einen -wie- aber wir kennen das -wie- nicht. Oder das -wie- ist unbekannt." Das -Wie- gibt es bei Allah überhaupt nicht. Allah ist nicht zu modalisieren. Allah hat keinen -Wie-. Imam al-Baǧawī sagt: Bi la Kāyf
„ohne Wie". Die Hashwīa brachten zwar das Zitat jedoch brachten sie nicht wie Imam al-Baǧawī dies verstanden hat, wie auch die Zitate der anderen Gelehrten. Imam al-Baǧawī ist einer von den Ash'ārīa.

         Und Allah weiss es am besten.