Imam al-Kullāb war einer der wichtigsten Gelehrten der Ahlū al-Sunnah in Theologie zu der Zeit der Salāf al-Salihin. Er gehörte zu der Generation von al-Hārīs al-Muhāsibi, Ahmad ibn Hanbal und Ishāq ibn Rahāwayh. Die Genaue Geburtsjahr von ihm ist unbekannt, jedoch lebte er zu der Zeit von den Khālifen al-Ma'mūn. Er war erfolgreich in seinem Gefecht gegen die Mu'tazīlah, der Jahmiyyah und andere. Auch verfasste er zahlreiche Werke gegen sie. Unter seine Werke gehören auch solche Werke wie Kitān al-Sifāt, Khalq Af'al und Radd 'alā al-Mu'tazīlah. Diese wichtigen Bücher sind der heutigen Zeit leider verloren gegangen, jedoch kann man ihre Zitate in anderen Werke dokumentiert finden wie zb in al-Maqalāt von Imām al-Hudā Abū al-Hassan al-Ash'ārī, wie auch in den Werken von ībn Taimiyyah und ibn al-Qayyīm. Auch wurde er in den Büchern der früheren Gelehrten wie ībn Fūraq (gest. 406H) zitiert wie auch von ībn al-Nadm (gest. 385H) in sein Fīhrist über das Werk Kitāb al-Sifāt.
- Was sagen die Gelehrten über ībn al-Kullāb?
Es gibt eine kleine Minderheit in dieser Ummah, die meinen ibn al-Kullāb gehöre nicht zur Ahlū al-Sunnah. Um die Wahrheit herauszufinden, zitieren wir die Aussagen der Gelehrten und da wollen wir schauen ob dieses Fitnā Wahr ist oder nicht.
Al-Imam Tajjaddīn al-Sūbki sagt: „Ībn al-Kullāb ist auf jeden Fall einer von der Ahlū al-Sunnah.“ [Tabaqāt al-Shafi'iyyah]
Al-Imam Dīa'ūddīn al-Kahtīb, der Vater von den grossen Gelehrten Imam Fahr al-Dīn al-Rārī sagt: „Zu den Theologen der Ahlū al-Sunnah in der Zeit von al-Ma'mūn gehörte auch Abdullah ibn Sa'īd al-Tamīmī (al-Kūllab). Er war derjenige, der die Mu'tazīlah vernichtet hat. Er entblösste sie mit seine Argumente.“ [Ghayratū Murā fī 'Īlm al-Kalām]
Al-Imam 'ībn Asākir brachte in seinem Werk den Imam ībn al-Abi Zayd al-Qayrawāni (ein Oberhaupt der Māliki Rechtschule), der auf einem Brief von einem Gelehrten aus Irak, der die Gelehrten aus Nord Afrika zur Mu'tazīlah aufrief, geantwortet hat. Auf diesen Brief antwortet der Shaykh al-Islam ibn Abi Zayd al-Qayrawāni wie folgt: „Du hast ībn al-Kullāb als einen Erneuerer bezeichnet, jedoch brachtest du keine Bestätigung für diesen Anspruch. Wir kennen keinen, der ībn al-Kullāb mir Bid'ah bezeichnet hat. Was uns hingegen erreicht hat ist, dass er die Sunnah trägt und auf die Jahmiyyah wie auch den anderen Sekten antwortet.“ [Tabyīn Kadhib al-Muftārī]
Al-Imam 'ibn al-Qādī al-Shuhubā sagt über ibn al-Kullāb: „Er gehört zu den grössten Theologen der Ahlū al-Sunnah. Nach seinem Weg und auch dem Weg von al-Hārīs ibn Muhāsibi ist auch Imam al-Ash'ārī gefolgt.“ [Tabaqāt al-Shafi'iyyah]
Al-Imam Jamalāddin al-Isnāwī sagt über ibn al-Kullāb: „Er war einer von den grössten Theologen der Ahlū al-Sunnah.“ [Tabaqāt al-Shafi'iyyah]
Al-Imam Abū Bakr al-Sayrafi sagt über ibn al-Kullāb: „Er gehörte zu – unseren – Kalām Gelehrten (innahū min Ashābina Mutakallīmin).“ [Tabaqāt al-Shafi'iyyah]
Al-Imam al-Dhahābi, der selbst manchmal in Unrecht, Hart auf einige Ash'ārī Gelehrten gewesen ist, wie das sein Schüler al-Sūbki bestätigt, sagt über ibn al-Kullāb: „Er ist einer von den nächsten Theologen von der Ahlū al-Sunnah. Nein! Viel Eher ist er einer von den Vertreter der Ahlū al-Sunnah (wa Rajulū aqrahū Mutakallimina Ahlu al-Sunnah bal huwā fi Munādhiriyhim). [Siyār al-'Alāmin al-Mubalāh]
Shaykh Shū'aīb al-Arna'ūd sagt bei seiner Edition des Buches Siyār al-'Alāmin al-Mubalāh von al-Dhahābi in seiner Fussnote über ibn al-Kullāb: „Er ist der Imam von der Ahlū al-Sunnah in seiner Zeit und zu ihm kehrt man! (kanā Imamu Ahlū al-Sunnah fi Asrihi wa ilayhi min Marji'uhā).“
Al-Imam 'ibn Khaldūn sagt über al-Kullāb: „Al-Imam Abū al-Hassan al-Ash'āri folgt den Weg von Abdullah ibn Sa'id al-Kullāb, Abi al-Abbās al-Qalānisi und al-Hāris al-Muhāsibi, welche den Weg der Salāf und der Ahlū al-Sunna folgten.“ [Al-Muqaddīmah]
Al-Imam ībn Hajār al-Asqalāni sagt über al-Kullāb:
قال الحافظ ابن حجر في فتح الباري(1/323
مع أن البخاري في جميع ما يورده من تفسير الغريب إنما ينقله عن أهل الفن كأبي عبيدة والنضر بن شميل والفراء وغيرهم، وأما المباحث الفقهية فغالبها مستمدة له من الشافعي وأبي عبيد وأمثالهما، وأما المسائل الكلامية فأكثرها من الكرابيسي وابن كلاب ونحوهما .اهـ
Dies bedeutet: ,,Wenn Imam al-Bukhārī in seinem Sahih einen Wort von einem Vers oder einem Hadith erklären will, dann zietiert er von den Experten der Sprache dieses Gebietes wie; 'ibn al-Ubayda, al-Nard ibn al-Shumāyr, al-Farrā und andere. Was die Fiqh fragen betrifft, so hat er die meisten Punkte von Imam al-Shafi'i und Imam Abū Ubayd genommen. Und die meisten 'Aqida fragen, hat er von al-Karābisi (der Schüler von Imam al-Shafi'i) und 'ibn al-Kullāb und ähnliche genommen (wa Ammā al-Masailū al-Kalāmiyya fa Aksaru min al-Karābisi wa 'ibn al-Kullāb)" [Einleitung zu Fath al-Bārī]
Aus diesem wichtigen Text erfahren wir nun, dass nicht nur Imam al-Ash'ārī den grossen Gelehrten ibn al-Kullāb gefolgt ist sondern auch Imam al-Bukhārī. Spätestens nach dieser Aussage von ibn Hajār kann keiner verleugnen, dass ibn al-Kullāb zu Ahlū al-Sunnah gehört es sei denn, man will die Wahrheit nicht Wahr haben und Ausreden suchen um dies zu verleugnen. Andernfalls ist derjenige der sagen sollte ,,ibn al-Kullāb gehöre nicht zur Ahlū al-Sunnah" nun dazu gezwungen genau das selbe auch über Imam al-Bukhāri zu sagen. Dies wiederum würde kein klar denkender Sunnite machen. Man darf hier nicht vergessen, dass diese Aussage von ibn Hajār sehr gewichtig ist, da er zu den Kennern des Sahih von Bukhārī gehört. Er gehört zu den wichtigsten Kommentatoren bei der Ahlū al-Sunnah und jeder der den Fath al-Bārī von ihm liest wird sofort merken, dass der Sahih von Bukhārī für ibn Hajār wie Wasser ist Ahamdulillah.
Weitere grosse Persönlichkeiten sind ibn al-Kullān gefolgt:
Al-Imam al-Dhahābi und al-Imam al-Khalkān überliefern von Abū Dahirah al-Diylī, dass „al-Imam Dawūd ibn al-'Ali al-Isfahāni, den Kalām und Disput Lehre von ībn al-Kullāb lernte.“ [Siyār al-'Alāmin al-Mubalāh und Wa Fa'yatū al-Ayyān]
Jetzt stellt sich die Frage, wer ist dieser Dawūd ibn al-'Ali al-Isfahāni? Das war einer von den grossen Mujtahīd Gelehrten, der in der selben Ebene wie al-Imam Abū Hanifa, al-Imam al-Shafi'i, al-Imam Malik und al-Imam Ahmad ibn Hanbal gewesen ist. Dieser Imam hatte seinen eigenen Madhhāb gehabt und er lernte den Kalām und Disput von ibn al-Kullāb.
Al-Imam Abū Mansur 'Abd al-Qadir al-Baghdādi sagt: „Ein anderer Kalām Gelehrter zu der Zeit von al-Ma'mūn, war Abdullah ibn Sa'id al-Tamim (al-Kullāb), der die Mu'tazilah bei dem Masjid von al-Ma'mun vernichtet, sie mit seine Argumente entblösst und ihre Fehler vorgezeigt hat.“ [Tarikh al-Baghdādi]
Wenn man über ibn al-Kullāb spricht, dann bringt man sehr häufig die Meinungsunterschiede welche in den Diskussionen von ibn al-Kullāb und Imam Ahmad ibn Hanbal vorgefallen sind. Nicht nur mit ibn al-Kullāb kam so eine Diskussion heraus sondern auch zwischen al-Karābisi und Imam Ahmad ibn Hanbal. Während ibn al-Kullāb und al-Karābisi die Meinung vertraten, in rhetorischen Fragen eine ausführliche Auslegung gegen die Mu'tazilah und andere durch zu setzen, war Imam Ahmad ibn Hanbal strickt dagegen diese in Detail zu erläutern. Imam Ahmad ibn Hanbal wollte lediglich nicht über Detail Fragen in der 'Aqidah reden sondern er bevorzugte mehr darüber zu schweigen. Die Gelehrten wie ibn al-Kullāb oder al-Karābisi hingegen vertraten die Ansicht, die Methode der Mu'tazilah gegen sie selbst anzuwenden mit rationalen Beweisen und eine reihe von Argumenten.
Al-Imam ibn Abd al-Barr sagt in seiner Biographie zusammengefasst: „Es gab eine starke Freundschaft zwischen al-Karābisi und Imam Ahmad ibn Hanbal. Wenn es aber um (die Detailfragen von) den Kur'ān ging, dann drehte ihre Freundschaft zur Feindschaft. Von ihnen beiden, redete der eine über den anderen schlecht. Dies lag darin, da Imam Ahmad ibn Hanbal sagte: - Wer sagen sollte, dass der Kur'ān geschaffen sei, der ist dann ein Jahmīyy und ein Ungläubiger. Derjenige der meint, dass der Kur'ān die Rede Allahs sei, und der das Urteil offen lässt (waqafa) und nicht ungeschaffen sagt, ist schlimmer als der erste. Derjenige der meint, unsere Äusserung (Lafz) und unser Rezitieren (des Kur'āns) sei geschaffen, während der Kur'ān die Rede Allahs sei, ist ein Jahmīy. - Nun, al-Karābisi, al-Kullāb, Abū Thawr, Dawūd ibn 'Ali und andere ihrer Ränge pflegten zu sagen, dass der Kur'ān Allahs Kalām ist und dieses ist ein Attribut unter weiteren Attribute und kann nicht als – Erschaffen – betrachtet werden; die Rezitation des Lesers und seine Rede mit dem Kur'ān (hingegen) ist seine eigene Übernahme und sein eigenes Handeln und ist demnach erschaffen. Es ist lediglich eine (menschliche) Hikayāh (Erzählung) von Allahs Rede... Die Hanbali Gefährten von Imam Ahmad ibn Hanbal verliessen al-Karābisi und erklärten ihn zu einen Innovator wie auch sprachen sie schlecht über ihm und über alle, die mir seinem Glauben in dieser Angelegenheit einer Meinung waren.“
Al-Imam al-Hafith ībn Kathir sagt in seinem al-Bidayah wa al-Nihayah folgendes: Imam Ahmad ibn Hanbal pflegte Negativ über ihm (al-Karābisi) zu sprechen auf Grund der Aussprache des Kur'āns. Aus diesem Grund (wegen des Negativ sprechens von Imam Ahmad) enthielten sich die Menschen von al-Karābisi. Ich (ibn Kathir) sage: Was ich von al-Karābisi gesehen habe ist, dass er lediglich sagte: - Die Rede Allahs ist aus jedem Blickwinkel unerschaffen, ausser dass meine Aussprache des Kur'āns erschaffen ist. Wer daran nicht glaubt, dass die eigene (menschliche) Aussprache des Kur'āns erschaffen ist, ist somit ein Ungläubiger. - Dies wird auch von al-Bukhārī und Dawūd ibn 'Ali al-Zāhiri weiter geleitet. Imam Ahmad ibn Hanbal neigte mehr dazu, die Tür der Diskussionen über die Geschöpflichkeit des Kur'āns zu schliessen.
Al-Imam al-Bukhārī sagt: „Was sie über Imam Ahmad sagen, ist das Meiste davon nicht eindeutig. Aber sie haben seine Absicht oder Meinung nicht verstanden. Was von al-Imam Ahmad ibn Hanbal und den Leuten des Wissens bekannt ist, ist (die Tatsache) das Allahs Rede Unerschaffen, jedoch alles andere ausser Ihm erschaffen ist. Sie (bzw. Imam Ahmad) hassten es jedoch über Obskure Dinge zu diskutieren oder zu erforschen, wie auch mieden sie die Dialektik der Theologien als auch zu dem die gehörigen Fragen und Disputationen, ausser in dem, wenn es um Wissen geht was der Prophet (sallallahu ʿalayhi wa sallam) geklärt hat.“ [Khalq Af'al al-Ibād, auch zitiert ibn Hajār dies in sein al-Mizān 1/544]
Al-Imam al-Kawthāri fasste diese Thematik sehr schön zusammen mit den Worten: „Imam Ahmads Worte gegen ibn Kullāb und al-Muhāsibi war auf Grund seiner Abneigung über theologische Rhetorik zu diskutieren. Die Wahrheit dieser Angelegenheit ist, dass es Pflicht ist darüber zu diskutieren wenn eine Notwendigkeit vorhanden ist – Entgegen der Ansicht von Imam Ahmad –.“
Eine Ausführliche Erklärung bezüglich der Frage, ob das rezitieren des Kur'āns erschaffen sei oder nicht, wie auch die Erklärung über die Aussage von Imam Ahmd diesbezüglich, schaut jeder unter den folgenden Artikel nach:
http://baladmhwir.blogspot.de/2012/01/ist-das-rezitieren-des-kurans.html
Die direkte Schülern von al-Kullāb waren sehr grosse 'Ulamā der Ahlū al-Sunna wa al-Jamā'ah und dies zu recht!
Al-Imam Abū Mansur 'Abd al-Qahīr al-Baghdādi erwähnte einige von ihnen in 'Usūl al-Dīn mit den folgenden Worten: „Unter den Studenden von Abdullah ibn Sa'id (al-Kullāb) gehörte auch Abdul 'Aziz al-Makki al-Kattani. Sie alle haben die Mu'tazilah in den Versammlungen von al-Ma'mūn völlig entlarvt. Ein weitere Kalām Gelehrter war sein Schüler al-Hussayn ibn al-Fādl al-Bajāli, welcher als – Meister in Kalām, in der Methodik, im Tafsir und Ta'wil – betrachtet wird. Spätere Gelehrten haben sich bei ihre Auslegungen oftmals auf ihm berufen. Er war derjenige, den Abd al-'Aziz ibn Tāhir, der Gouverneuer von Khorasan zu seinem Gebiet (Khorasan) brachte. Das Ergebnis dessen war die Berühmte Einstellung der Leuten in dem sie sagten: - Er nahm mit ihm all das Wissen von Irak und Khurasan - . Zu den Studenten von al-Kullāb gehört auch al-Junāyd, der Shaykh der Sūfis und der Imam des Tawhīd.“
Ibn al-Kullāb starb im Jahre 240 oder 241 nach Hijra, möge Allah diesen grossen Gelehrten der Sunniten das Paradies beschehren, Amin.
Bala&Dmhwir.
Al-Imam al-Dhahābi und al-Imam al-Khalkān überliefern von Abū Dahirah al-Diylī, dass „al-Imam Dawūd ibn al-'Ali al-Isfahāni, den Kalām und Disput Lehre von ībn al-Kullāb lernte.“ [Siyār al-'Alāmin al-Mubalāh und Wa Fa'yatū al-Ayyān]
Jetzt stellt sich die Frage, wer ist dieser Dawūd ibn al-'Ali al-Isfahāni? Das war einer von den grossen Mujtahīd Gelehrten, der in der selben Ebene wie al-Imam Abū Hanifa, al-Imam al-Shafi'i, al-Imam Malik und al-Imam Ahmad ibn Hanbal gewesen ist. Dieser Imam hatte seinen eigenen Madhhāb gehabt und er lernte den Kalām und Disput von ibn al-Kullāb.
Al-Imam Abū Mansur 'Abd al-Qadir al-Baghdādi sagt: „Ein anderer Kalām Gelehrter zu der Zeit von al-Ma'mūn, war Abdullah ibn Sa'id al-Tamim (al-Kullāb), der die Mu'tazilah bei dem Masjid von al-Ma'mun vernichtet, sie mit seine Argumente entblösst und ihre Fehler vorgezeigt hat.“ [Tarikh al-Baghdādi]
- Der Streit zwischen al-Kullāb und Ahmad ibn Hanbal
Wenn man über ibn al-Kullāb spricht, dann bringt man sehr häufig die Meinungsunterschiede welche in den Diskussionen von ibn al-Kullāb und Imam Ahmad ibn Hanbal vorgefallen sind. Nicht nur mit ibn al-Kullāb kam so eine Diskussion heraus sondern auch zwischen al-Karābisi und Imam Ahmad ibn Hanbal. Während ibn al-Kullāb und al-Karābisi die Meinung vertraten, in rhetorischen Fragen eine ausführliche Auslegung gegen die Mu'tazilah und andere durch zu setzen, war Imam Ahmad ibn Hanbal strickt dagegen diese in Detail zu erläutern. Imam Ahmad ibn Hanbal wollte lediglich nicht über Detail Fragen in der 'Aqidah reden sondern er bevorzugte mehr darüber zu schweigen. Die Gelehrten wie ibn al-Kullāb oder al-Karābisi hingegen vertraten die Ansicht, die Methode der Mu'tazilah gegen sie selbst anzuwenden mit rationalen Beweisen und eine reihe von Argumenten.
Al-Imam ibn Abd al-Barr sagt in seiner Biographie zusammengefasst: „Es gab eine starke Freundschaft zwischen al-Karābisi und Imam Ahmad ibn Hanbal. Wenn es aber um (die Detailfragen von) den Kur'ān ging, dann drehte ihre Freundschaft zur Feindschaft. Von ihnen beiden, redete der eine über den anderen schlecht. Dies lag darin, da Imam Ahmad ibn Hanbal sagte: - Wer sagen sollte, dass der Kur'ān geschaffen sei, der ist dann ein Jahmīyy und ein Ungläubiger. Derjenige der meint, dass der Kur'ān die Rede Allahs sei, und der das Urteil offen lässt (waqafa) und nicht ungeschaffen sagt, ist schlimmer als der erste. Derjenige der meint, unsere Äusserung (Lafz) und unser Rezitieren (des Kur'āns) sei geschaffen, während der Kur'ān die Rede Allahs sei, ist ein Jahmīy. - Nun, al-Karābisi, al-Kullāb, Abū Thawr, Dawūd ibn 'Ali und andere ihrer Ränge pflegten zu sagen, dass der Kur'ān Allahs Kalām ist und dieses ist ein Attribut unter weiteren Attribute und kann nicht als – Erschaffen – betrachtet werden; die Rezitation des Lesers und seine Rede mit dem Kur'ān (hingegen) ist seine eigene Übernahme und sein eigenes Handeln und ist demnach erschaffen. Es ist lediglich eine (menschliche) Hikayāh (Erzählung) von Allahs Rede... Die Hanbali Gefährten von Imam Ahmad ibn Hanbal verliessen al-Karābisi und erklärten ihn zu einen Innovator wie auch sprachen sie schlecht über ihm und über alle, die mir seinem Glauben in dieser Angelegenheit einer Meinung waren.“
Al-Imam al-Hafith ībn Kathir sagt in seinem al-Bidayah wa al-Nihayah folgendes: Imam Ahmad ibn Hanbal pflegte Negativ über ihm (al-Karābisi) zu sprechen auf Grund der Aussprache des Kur'āns. Aus diesem Grund (wegen des Negativ sprechens von Imam Ahmad) enthielten sich die Menschen von al-Karābisi. Ich (ibn Kathir) sage: Was ich von al-Karābisi gesehen habe ist, dass er lediglich sagte: - Die Rede Allahs ist aus jedem Blickwinkel unerschaffen, ausser dass meine Aussprache des Kur'āns erschaffen ist. Wer daran nicht glaubt, dass die eigene (menschliche) Aussprache des Kur'āns erschaffen ist, ist somit ein Ungläubiger. - Dies wird auch von al-Bukhārī und Dawūd ibn 'Ali al-Zāhiri weiter geleitet. Imam Ahmad ibn Hanbal neigte mehr dazu, die Tür der Diskussionen über die Geschöpflichkeit des Kur'āns zu schliessen.
Al-Imam al-Bukhārī sagt: „Was sie über Imam Ahmad sagen, ist das Meiste davon nicht eindeutig. Aber sie haben seine Absicht oder Meinung nicht verstanden. Was von al-Imam Ahmad ibn Hanbal und den Leuten des Wissens bekannt ist, ist (die Tatsache) das Allahs Rede Unerschaffen, jedoch alles andere ausser Ihm erschaffen ist. Sie (bzw. Imam Ahmad) hassten es jedoch über Obskure Dinge zu diskutieren oder zu erforschen, wie auch mieden sie die Dialektik der Theologien als auch zu dem die gehörigen Fragen und Disputationen, ausser in dem, wenn es um Wissen geht was der Prophet (sallallahu ʿalayhi wa sallam) geklärt hat.“ [Khalq Af'al al-Ibād, auch zitiert ibn Hajār dies in sein al-Mizān 1/544]
Al-Imam al-Kawthāri fasste diese Thematik sehr schön zusammen mit den Worten: „Imam Ahmads Worte gegen ibn Kullāb und al-Muhāsibi war auf Grund seiner Abneigung über theologische Rhetorik zu diskutieren. Die Wahrheit dieser Angelegenheit ist, dass es Pflicht ist darüber zu diskutieren wenn eine Notwendigkeit vorhanden ist – Entgegen der Ansicht von Imam Ahmad –.“
Eine Ausführliche Erklärung bezüglich der Frage, ob das rezitieren des Kur'āns erschaffen sei oder nicht, wie auch die Erklärung über die Aussage von Imam Ahmd diesbezüglich, schaut jeder unter den folgenden Artikel nach:
http://baladmhwir.blogspot.de/2012/01/ist-das-rezitieren-des-kurans.html
- Die Schüler von al-Kullāb
Die direkte Schülern von al-Kullāb waren sehr grosse 'Ulamā der Ahlū al-Sunna wa al-Jamā'ah und dies zu recht!
Al-Imam Abū Mansur 'Abd al-Qahīr al-Baghdādi erwähnte einige von ihnen in 'Usūl al-Dīn mit den folgenden Worten: „Unter den Studenden von Abdullah ibn Sa'id (al-Kullāb) gehörte auch Abdul 'Aziz al-Makki al-Kattani. Sie alle haben die Mu'tazilah in den Versammlungen von al-Ma'mūn völlig entlarvt. Ein weitere Kalām Gelehrter war sein Schüler al-Hussayn ibn al-Fādl al-Bajāli, welcher als – Meister in Kalām, in der Methodik, im Tafsir und Ta'wil – betrachtet wird. Spätere Gelehrten haben sich bei ihre Auslegungen oftmals auf ihm berufen. Er war derjenige, den Abd al-'Aziz ibn Tāhir, der Gouverneuer von Khorasan zu seinem Gebiet (Khorasan) brachte. Das Ergebnis dessen war die Berühmte Einstellung der Leuten in dem sie sagten: - Er nahm mit ihm all das Wissen von Irak und Khurasan - . Zu den Studenten von al-Kullāb gehört auch al-Junāyd, der Shaykh der Sūfis und der Imam des Tawhīd.“
Ibn al-Kullāb starb im Jahre 240 oder 241 nach Hijra, möge Allah diesen grossen Gelehrten der Sunniten das Paradies beschehren, Amin.
Bala&Dmhwir.
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