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Sonntag, 30. September 2012

Ibn Qutaybā berichtet, dass Abū Hurayrah ein Lügner sei?

Bismillāhīr Rahmānīr Rahīm

Alles Lob gebührt Allah dem Herrn der Welten. Friede und Segen sei auf Seinen letzten und edelsten Gesandten, Muhammed (sallallahu ʿalayhi wa sallam) seiner Ashābi Kirām und seiner Ahlū al-Bayt.

Die Rawafīdh versuchen ständig mit List und Tricks, mit Mühe und Not, mit Lügen und Intrigen den edlen Sahabī Abū Hurayrah (radiallahu ʿanh) zu schmähen in dem sie diesen noblen unter den noblen der Sahaba vorwerfen wollen, er sei ein Lügner. Als ob diese Bodenlose Aussage nicht ausreicht, meinen die Rawafīdh aus den Ahlū al-Sunnah Bücher krampfhaft beweisen zu wollen, dass ihre Irrsinnige Theorie zutreffend ist. Doch die Wahrheit ohne der berühmten Shīʿah Methodik „Taqʿīyyah“ sieht natürlich ganz anders aus. Sie bringen die folgende Aussage von ʿUmm al-Muʿmīnin Aysha (radiallauh ʿanha), welche lautet: Abu Hurayrah ist ein großer Lügner der Hadithe erfindet und sie dem heiligen Propheten unterschiebt.

Dies soll bei dem Taʿwīl al-Mukhtalīf al-Hadīth s.27 von ībn Qutaybā berichtet worden sein. Mit anderen Worten, propagieren die Rawāfīdh, dass der Gelehrte ībn Qutaybā diese Aussage berichtet und dem zugestimmt haben soll. Doch Tatsächlich gibt es folgendes bei dieser Darstellung zu beachten:

a) Diese Übersetzung was die Rawāfīdh vorlegen ist nicht richtig bzw. solch ein Wortlaut kommt an dieser Stelle nicht vor. Natürlich war das nicht anders zu erwarten von dieser Sekte, da sie oftmals die Übersetzung der arabischen Texte fälschen.

b) Ībn Qutaybā bringt zwar den Zitat von Aysha (radiallahu ʿanha), jedoch nicht um Abū Hurayrah als Lügner zu diffamieren sondern um Ībrahim al-Nazzāms Theorien gegen über den Ashābi Kirām mit rationalen Argumente zu widerlegen. Wer dieser al-Nizzām ist, werden wir gleich erläutern.

c) Ībn Qutaybā ist zwar ein bekannter und nicht gerade ein kleiner Gelehrter, jedoch wurde er von der Ahlū al-Sunnah Ulamā teils gelobt aber auch scharf kritisiert, da er in einigen ʿAqīda Punkten in Kontrast mit der Ahlū al-Sunnah Īʿtiqād steht. Er gehört zu der Kategorie wie der große Gelehrte ībn Taimiyyah oder der Schüler von Imam al-Shafīʿī, ībn Khuzaymā (Rahimahumullah).

Wir garantieren jedoch an dieser Stelle mit voller Überzeugung, dass egal wie scharf diese Gelehrten kritisiert wurden sind, wagte es jedoch keine von ihnen ihre Zungen gegen über den edlen Gefährten des gesandten (sallallahu ʿalayi wa sallam) zu erheben bzw. zu strecken geschweige denn den edlen Sahabi Abū Hurayrah (radiallahu ʿanh) als Lügner zu diffamieren. Tatsächlich sind auch diese große Gelehrten in den Feldzug gegen den Fitnā der Rawāfīdh gegangen um unter anderem Abū Hurayrah zu verteidigen, angefangen bei ībn Qutaybā, dessen Buch und diese Stelle was die Rawāfīdh vorlegen wir jetzt unter die Lupe nehmen werden, mit Allahs Erlaubnis.

  • Wer ist Ībrahim al-Nazzām?

Die Rawāfīdh stützen sich bei dem Taʿwīl al-Mukhtalīf al-Hadīth auf den Vorwurf von einen gewissen Ībrahim al-Nazzām, der Ungeheuerliche Aussagen gegen über den Sahaba getätigt hat, wobei ībn Qutaybā diese Aussagen nieder geschrieben und sie widerlegt hat. Ibn Nazzām gehörte zu einer Gruppe von Irre gegangenem Kalām Gelehrten, über den ibn Qutaybā folgendes sagt:

فإذا نحن أتينا أصحاب الكلام ، لما يزعمون أنهم عليه من معرفة القياس وحسن النظر وكمال الإرادة ، وأردنا أن نتعلق بشيء من مذاهبهم ونعتقد شيئا من نحلهم ، وجدنا ( النظام ) شاطرا من الشطار يغدو على سكر ويروح على سكر ويبيت على جرائرها ويدخل في الأدناس [ ص: 67 ] ويرتكب الفواحش والشائنات وهو القائل :

ما زلت آخذ روح الزق في لطف وأستبيح دما من غير مجروح حتى انثنيت ولي روحان في جسدي

والزق مطرح جسم بلا رو

Wir haben wegen der Schamlosigkeit von ibn Nazzām festgestellt, wie schamlos dieser Mann ist. Zudem haben wir auch gesehen was für ein Alkoholiker er Tag und Nacht gewesen ist, wie er sich und seine Ehre in den Dreck zieht und Unzucht [Fuhūsh] begangen hat. Er beanspruchte über sich selbst die folgenden Wörter zu sagen: „Ich bin dabei die Eleganz des Schlauchs zu nehmen.“ [1] „Ich erkläre das Blut was nicht von dem Schöpfer kommt für Rechtmäßig.“ [2] „Ich bin wie zwei Wolken geworden, der Schlauch wurde ohne Seele verbannt.“ [3] „Da der Schlauch wie ein Seelenloser Leib geworden ist, gibt es in meinem Leib zwei Seelen.“ [4]. [Taʿwīl al-Mukhtalīf al-Hadīth]

Zudem zitiert auch ībn Qutaybā die Zeitgenossen von ibn al-Nazzām, welche etliche Aqīda Fehlern von ihm nachgewiesen haben wie zb. Das die Ummah sich auf einen Irrtum einigen kann, wobei Allah (subahāna) und Sein Gesandter (ʿalayhis salātu was salām) eindeutig den Schutz garantieren, dass die Ummah sich nicht auf einen Irrtum einigen werden. Zudem hat er einige Ahadīthen falsch ausgelegt mit seiner Theorie, dass der Prophet Muhammed (sallallahu ʿalayhi wa sallam) nur für seine Ummah gesandt wurden ist und nicht für die gesamte Menschheit. Zu all diesen Basislosen Theorien von al-Nazzām gehört auch das schmähen einiger Sahaba wie zb. die von Abū Hurayrah (radiallahu ʿanh) welchen die Rawāfīdh entnehmen und genau wie al-Nazzām den Ahlū al-Sunna wa al-Jamaāh vorlegen.
Zwischenfazit:


[1] Diese sind berühmte metaphorische Ausdrücke im arabischen: Hier meint er, dass er dabei ist das Alkohol im Schlauch zu trinken.

[2] Das Blut was nicht vom Schöpfer kommt: Das ist „Sharāb“ (Alkohol).

[3] Dies bedeutet, dass er wegen intensives trinken „benebelt“ ist als Ausdruck für „zwei Wolken“ und sein Schlauch Leer weggeschmissen wurde.

[4] Der Schlauch ist wie ein Seelenloser Leib, da das Alkohol was in ihr war ausgetrunken wurden ist. Die zwei Seelen in meinem Leib bedeutet, dass die eine Seele mein eigener und die zweite Seele das Alkohol ist was im Schlauch war.

  • Die Vorwürfe über Abū Hurayrah

Die Irre gegangenen sind eine Nation heisst es doch bekanntlich, so nehmen die Rawafīdh ihre Information aus der folgenden Stelle, dass al-Nazzām den folgenden Anspruch erhob:

وذكر أبا هريرة ، فقال النظام : أكذبه عمر وعثمان وعلي وعائشة - رضوان الله عليهم - وروى حديثا في المشي في الخف الواحد ، فبلغ عائشة ، فمشت في خف واحد وقالت : لأخالفن أبا هريرة .

Umar, Uthman, Ali und Aysha haben Abū Hurayrah der Lüge bezichtigt. Abū Hurayrah hat mal einen Hadīth überliefert, dass man mit einer Ledersocke [Khuff] rumlaufen kann. Als Hz. Aysha (radiallahu ʿanha) dies gehört hat, lief sie mit einer Ledersocke und sagte: „Ich werde in Opposition mit Abū Hurayrah stehen!“

[ ص: 73 ] وروى أبو هريرة أن الكلب والمرأة والحمار تقطع الصلاة فقالت عائشة رضي الله عنها : ربما رأيت رسول الله - صلى الله عليه وسلم - يصلي وسط السرير وأنا على السرير معترضة بينه وبين القبلة .

Abū Hurayrah überlieferte, dass wenn ein Hund, eine Frau oder ein Esel vor dem Betenden vorbeilaufen sollte, das Gebet dann gebrochen wird. Aysha (radiallahu ʿaha) sagte: „Es war eine lange Zeit, als ich zwischen der queren Richtung und der Qiblah auf einem Zeder lag und der gesandte Allahs in der Richtung der Mitteleren Zeder sein Gebet verrichtete.“

قال النظام : وبلغ عليا أن أبا هريرة يبتدئ بميامنه في الوضوء وفي اللباس فدعا بماء فتوضأ فبدأ بمياسره وقال لأخالفن أبا هريرة

al-Nazzām sagt weiter: Hz. Ali (radiallahu ʿanh) wollte von Abū Hurayrah Wasser haben, als er hörte wie er (Abū Hurayrah) seine Kleidung mit der rechten Hand trug für den Wudhū. Jedoch sagte Hz. Ali als er sah wie Abū Hurayrah den Wudhū mit der linken Hand nahm: „Ich werde in Opposition mit Abū Hurayrah stehen.“

وكان من قوله حدثني خليلي ، وقال خليلي ، ورأيت خليلي ، فقال له علي : متى كان النبي خليلك يا أبا هريرة ؟

Abū Hurayrah sagte mal (über den Propheten): „Er nannte mich Khalīyl [mein Freund]... Mein Khalīyl... Ich sah meinen Khaliyl...“ Daraufhin sagte Hz. Ali (radiallahu ʿanh): „Seid wann war der Prophet dein Khalīyl?“

قال : وقد روى " من أصبح جنبا فلا صيام له " ؛ فأرسل مروان في ذلك إلى عائشة وحفصة يسألهما ، فقالتا : كان النبي - صلى الله عليه وسلم - يصبح جنبا من غير احتلام ثم يصوم . فقال للرسول : اذهب إلى أبي هريرة حتى تعلمه . فقال أبو هريرة : إنما حدثني بذلك الفضل بن العباس . فاستشهد ميتا ، وأوهم الناس أنه سمع الحديث من رسول الله - صلى الله عليه وسلم - ولم يسمعه

(Weiter sagt al-Nazzām) Abū Hurayrah sagte: „Wer bis zum Morgengrauen Junūb (nach dem sexuellen Akt Unrein) bleib, dann wird sein Fassten nicht akzeptiert.“ Als der Khalif Marwān dies hörte, lies er nach Hz. Aysha und Hz. Hafsa schicken um dies ihnen nach zu fragen. Sie beide sagten: „Der Prophet blieb bis zum Morgengrauen Junūb und später nach diesen Tag fastete er.“ Danach sagte er (Marwan) zu ihm (den Boten): „Gehe zu Abū Hurayrah und lasse ihm dies unterrichten.“ Abu Hurayrah sagte dann: „Mir überlieferte dies al-Fadl ībn Abbās.“ (al-Nazzām sagt) Abū Hurayrah verwendete einen Toten als Zeugen und hat einen Hadīth erfunden was er nicht von den Propheten gehört hat.

Das sind die Vorwürfe die al-Nazzām gegenüber Hz. Abū Hurayrah (radiallahu ʿanh) gestellt hat an welches sich auch die Rawāfīdh klammern und mit der selben Methode der Ahlū al-Sunnah beweisen wollen, dass Abū Hurayrah ein Lügner sei walʿiyādhūbillah!

  • Die Antwort von ībn Qutaybā auf diese Vorwürfe

Schauen wir jetzt mal, wie der geehrte ībn Qutaybā auf diese Vorwürfe antwortet. Er erwähnt in seinem Buch, dass Abū Hurayrah 3 Jahre lang mit den Propheten zusammen geblieben ist und in dieser Zeit eine menge Ahadīth gelernt hat. Er lebte 50 Jahre lang, nach dem Tode des Propheten (sallallahu ʿalayhi wa sallam) bis zum Jahre 53 nach der Hijra. Im selben Jahr starb die Ehefrau des Propheten Hz. Ummu Salam (radiallahu ʿanha) und ein Jahr zuvor Hz. Aysha (radiallahu ʿanha). Weiter lesen wir:

فلما أتى من الرواية عنه ما لم يأت بمثله من صحبه من جلة أصحابه والسابقين الأولين إليه اتهموه وأنكروا عليه ، وقالوا : كيف سمعت هذا وحدك ؟ ومن سمعه معك ؟

Als Hz. Abū Hurayrah mehr Ahadīthen überliefert hat als wie die früheren Sahaba die auch zu den ersten Muslimen gehörten, standen diese in Opposition gegen ihm und sagten: „Wie konntest du alleine so viele Ahadīth hören?“

وكانت عائشة - رضي الله عنها - أشدهم إنكارا عليه لتطاول الأيام بها وبه . وكان عمر أيضا شديدا على من أكثر الرواية أو أتى بخبر في الحكم لا شاهد له عليه . وكان يأمرهم بأن يقلوا الرواية ، يريد بذلك أن لا يتسع الناس فيها ، [ ص: 90 ] ويدخلها الشوب ، ويقع التدليس والكذب من المنافق والفاجر والأعرابي ، وكان كثير من جلة الصحابة وأهل الخاصة برسول الله - صلى الله عليه وسلم - كأبي بكر والزبير وأبي عبيدة والعباس بن عبد المطلب يقلون الرواية عنه . بل كان بعضهم لا يكاد يروي شيئا كسعيد بن زيد بن عمرو بن نفيل وهو أحد العشرة المشهود لهم بالجنة ، وقال علي - رضي الله عنه - : كنت إذا سمعت من رسول الله - صلى الله عليه وسلم - حديثا نفعني الله بما شاء منه ، وإذا حدثني عنه محدث استحلفته فإن حلف لي صدقته ، وأن أبا بكر حدثني وصدق أبو بكر . ثم ذكر الحديث ، أفما ترى تشديد القوم في الحديث وتوقي من أمسك ، كراهية التحريف أو الزيادة في الرواية أو النقصان لأنهم سمعوه - عليه السلام - يقول : من كذب علي فليتبوأ مقعده من النار [ ص: 91 ] وهكذا روي عن الزبير أنه رواه وقال : أراهم يزيدون فيه " متعمدا " والله ما سمعته قال : " متعمدا " .

Hz. Aysha (radiallahu ʿanha) gehörte zu den strengsten unter ihnen die mit Abū Hurayrah in Opposition stand. Denn sie verbrachten eine lange Zeit mit Abū Hurayrah. Hz. Umar (radiallahu ʿanh) war sehr streng gegen diejenigen gewesen die einen Gesetzlichen Hadīth überliefern ohne dabei Zeugen nach weisen zu können. Hz. Umar befahl den Ashab wenig Ahadithen zu berichten. Dies machte Hz Umar (radiallahu ʿanh) nur deshalb, damit die Heuchler und unwissenden Beduinen nichts fremdes darin hinzufügen und es keine gemischte und verlogene Überlieferungen vorhanden bleiben.

Solche Führer unter den Ashab wie Abū Bakr, Zubayr, Abū Ubayda und Abbas ibn Abd al-Muttalīb (radiallahu ʿanhum) haben trotz ihrer Nähe zu den Propheten und trotz die lange Zeit die sie mit ihm verbrachten nur wenig Ahadīth überliefert. Sogar solche Sahaba wie Saʿīd ibn Zayd ibn Amr ibn Nufayl – welcher zu den Paradies versprochenen 10 Gefährten gehört – haben nicht einen Hadīth von den Propheten (sallallahu ʿalayhi wa sallam) überliefert.

Hz. Ali (radiallahu ʿanh) hat gesagt: „Wenn ich einen Hadīth von den gesandten Allahs (sallallahu ʿalayhi wa sallam) gehört habe, dann lässt mir Allah viel Zeit geben um mich damit zu beschäftigen. Wenn mir jemand einen Hadīth von ihm berichtet, dann möchte ich immer wollen, dass dieser auf Allah schwört. Wenn er schwört, dann genehmige ich es. Abū Bakr hat mir auch überliefert, jedoch sagt er stets das richtige.“

Siehe doch, wie die Sahaba bezüglich des überlieferns von Ahadīthen strikt und streng gewesen sind und sie davor abschreckten Ahadīthen in maßen zu überliefern um sich der Fälschungen, Entfernungen und Hinzufügungen nicht zu verbeugen. Denn jeder von ihnen hat den Hadīth im Kopf gehabt worin der Prophet (sallallahu ʿalayhi wa sallam) sagte: „Wer Lügen berichtet und sagt diese seien aus meinem Mund, der soll seinen Platz im Höllenfeuer bereit halten.“

Von Al-Zubayr (radiallahu ʿanh) wurde der gleiche Hadith überliefert und er sagte: Ich sehe, dass der Begriff „absichtlich“ in diesen Hadith von den Menschen hinzugefügt wurden ist. Ich schwöre bei Allah, dass ich von den Propheten bezüglich dieses Hadithes den Begriff „absichtlich“ nicht gehört habe.

وروى مطرف بن عبد الله أن عمران بن حصين قال : والله إن كنت لأرى أني لو شئت لحدثت عن رسول الله - صلى الله عليه وسلم - يومين متتابعين ، ولكن بطأني عن ذلك أن رجالا من أصحاب رسول الله - صلى الله عليه وسلم - سمعوا كما سمعت ، وشهدوا كما شهدت ، ويحدثون أحاديث ما هي كما يقولون ، وأخاف أن يشبه لي كما شبه لهم ، فأعلمك أنهم كانوا يغلطون لا أنهم كانوا يتعمدون .

Mutarrīf ibn Abdīllah berichtet, dass Imran ibn Hussayn folgendes sagte: „Bei Allah, wenn ich wollte dann hätte ich zwei Tage lang nach der Reihe nur Ahadīthen überliefert. Der Grund was mich davon abhält ist wie folgt der: Einige von den Ashab haben genau wie ich, viele Ahadīthen gehört und genau wie ich, waren sie Zeugen dieser Ahadithen. Sie haben viele Ahadīth berichtet, jedoch waren diese Ahadithe nicht so wie sie es gesagt haben. Ich fürchte mich davor, die Ahadithen zu vermischen wie das bei ihnen der Fall war. Aber ich sage es dir, sie haben damit einen Fehler begangen, jedoch haben sie dies nicht gewusst. (d.h es war keine Absicht von ihnen)

فلما أخبرهم أبو هريرة بأنه كان ألزمهم لرسول الله - صلى الله عليه وسلم - لخدمته وشبع بطنه ، وكان فقيرا معدما ، وأنه لم يكن ليشغله عن رسول الله - صلى الله عليه وسلم - غرس الودي ولا الصفق بالأسواق ، يعرض أنهم كانوا يتصرفون في التجارات ويلزمون الضياع في أكثر الأوقات وهو ملازم له لا يفارقه ، فعرف ما لم يعرفوا وحفظ ما لم يحفظوا - أمسكوا عنه ، وكان مع هذا يقول : قال رسول الله - صلى الله عليه وسلم - كذا ، وإنما سمعه من الثقة عنده ، فحكاه .

وكذلك كان ابن عباس يفعل ، وغيره من الصحابة وليس في هذا [ ص: 92 ] كذب - بحمد الله - ولا على قائله - إن لم يفهمه السامع - جناح إن شاء الله .

Abū Hurairah (radiallahu ʿanh) hat gesagt, dass er sich unter der Dienerschaft und wegen seines Hungers bei den Propheten befand und seine Anwesenheit bei ihm (sas.) noch öfters war als wie die der anderen Sahaba. Er war Arm und besaß nichts, so das demnach er nichts hatte in Gegensatz zu den anderen Sahaba um in die Stadt zu gehen um etwas zu besorgen. Die anderen Ashab hatten ihre meiste Zeit beim Handeln von Waren verbracht. Als er sagte, dass er sich nie von den Propheten trennte und er in dieser Zeit wo die anderen Ashab nicht anwesend waren viele Ahadith gehört und gelernt hat, was die anderen Ashab nicht machen konnten, haben sie letzten Endes davon gelassen mit ihm in Opposition zu stehen. Zudem gehört es, dass er Ahadithen was er selber nicht (direkt) hörte von anderen Vertrauenswürdigen Personen berichtete wobei er (ohne die Namen dieser zu nennen) sagte: „Der Prophet sagte...“.

Dies machten auch ibn Abbas und andere Sahaba. Wenn man dies so macht, dann ist es Alhamdulillah nicht in der Kategorie hinzuzufügen das man lügt. Es gibt inshaʿAllah keine Sünde darin, für denjenigen der dies so berichtet, dies so gehört hat wobei dieser es nicht von dem Propheten (direkt) entnahm.

وأما قوله : قال خليلي ، وسمعت خليلي ، يعني النبي - صلى الله عليه وسلم - وأن عليا - رضي الله عنه - قال له : متى كان خليلك ؟ فإن الخلة بمعنى الصداقة والمصافاة وهي درجتان ، إحداهما ألطف من الأخرى ، كما أن الصحبة درجتان إحداهما ألطف من الأخرى ، ألا ترى أن القائل : أبو بكر صاحب رسول الله - صلى الله عليه وسلم - لا يريد بهذا القول معنى صحبة أصحابه له ؟ لأنهم جميعا صحابة ، فأية فضيلة لأبي بكر - رضي الله عنه - في هذا القول ؟ وإنما يريد أنه أخص الناس به ، وكذلك الأخوة التي جعلها رسول الله - صلى الله عليه وسلم - بين أصحابه هي ألطف من الأخوة التي جعلها الله بين المؤمنين ؟ فقال : إنما المؤمنون إخوة وهكذا الخلة .

Kommen wir zu der Aussage von Abū Hurayrah, dass er berichtet wie der Prophet sagte: „Mein Khalīyl... Ich habe mein Khalīyl gehör...“ und Hz. Ali (radiallahu ʿanh) dann zu ihm die Frage stellte: „Seid wann war der Prophet dein Khalīyl?“:

Khalīyl“ kommt zu der Bedeutung „Mein Freund“ oder auch zu der Bedeutung, etwas Wertvolles anzusprechen. Zudem teilt es sich in zwei Ränge auf wenn es darum geht jemanden von dem anderen als „noch wertvoller“ zu bezeichnen. Die „Suhba“ (Freundschaft) teilt sich ebenso in zwei Ränge bezüglich des Wertes von einem über den anderen auf. Das erste ist, wenn man sagt: „Abū Bakr ist der Sahīb des gesandten Allahs“ dann spricht man damit nicht den „Suhba“ zwischen ihm (sas.) und seiner Ashab an. Denn sie alle sind „Sahaba“. Was aber kann nur für einen hohen Rang bei diesem Satz angesprochen werden? Das was man hier anspricht ist nichts weiter als die Nähe von Abū Bakr an den Propheten.

Die Einrichtung bezüglich der Bruderschaft [Muāhāt] zwischen dem Propheten (sallallahu ʿalayhi wa sallam) und seiner Ashab (radiallahu ʿanhum) ist noch Wertvoller und noch schöner als wie die normale Bruderschaft zwischen den Gläubigen bei der Sure al-Hujurat Vers 10 worin es heißt: „Die Gläubigen sind lediglich Brüder...“ Nun das „Khalīyl“ sein, ist genau das gleiche.

فمن الخلة التي هي أخص ، قول الله تعالى : واتخذ الله إبراهيم خليلا وقول رسول الله - صلى الله عليه وسلم - : لو كنت متخذا من هذه الأمة خليلا لاتخذت أبا بكر خليلا ، يريد : لاتخذته خليلا كما اتخذ الله إبراهيم خليلا ، وأما الخلة التي تعم فهي الخلة التي جعلها الله تعالى بين المؤمنين فقال : الأخلاء يومئذ بعضهم لبعض عدو إلا المتقين .

(Eine weitere Erklärung) „Khalīyl“ (bei dieser ersten Kategorie) ist so eine Freundschaft wie das, was im Vers lautet: „Allah nahm Abraham zum Freund“ (Sure al-Nisā 125) und das was der Prophet (sallallahu ʿalyhi wa sallam) sagte: „Wenn ich in meiner Ummah jemanden zum Khalīyl gemacht hätte, dann wäre dies Abū Bakr.“ zumal ist hier zu beachten, dass der Prophet damit sagen wollte „so wie Allah Abraham zum Freund nahm, so nehme ich Abū Bakr zum Freund“.

Was nun (bei der zweiten Kategorie) den gemeinsamen Khalīyl betrifft, so ist dies der Khalīyl, was Allah zwischen den Gläubigen festgesetzt hat, wie es im folgendem Vers heißt: „Freunde werden an jenem Tage einer des anderen Feind sein, außer den Rechtschaffenen.“ (Sure al-Zuhūr Vers 67).

[ ص: 93 ] فلما سمع علي أبا هريرة يقول : ( قال خليلي وسمعت خليلي ) وكان سيئ الرأي فيه ، قال : متى كان خليلك ؟ يذهب إلى الخلة التي لم يتخذ رسول الله - صلى الله عليه وسلم - من جهتها خليلا ، وأنه لو فعل ذلك بأحد لفعله بأبي بكر - رضي الله عنه .

وذهب أبو هريرة إلى الخلة التي جعلها الله تعالى بين المؤمنين والولاية ، فإن رسول الله - صلى الله عليه وسلم - من هذه الجهة خليل كل مؤمن وولي كل مسلم ، وإلى مثل هذا يذهب في قول رسول الله - صلى الله عليه وسلم - : من كنت مولاه فعلي مولاه يريد أن الولاية بين رسول الله - صلى الله عليه وسلم - وبين المؤمنين ألطف من الولاية التي بين المؤمنين بعضهم مع بعض ، فجعلها لعلي - رضي الله عنه - ولو لم يرد ذلك ما كان لعلي في هذا القول فضل ، ولا كان في القول دليل على شيء ؛ لأن المؤمنين بعضهم أولياء بعض ، ولأن رسول الله - صلى الله عليه وسلم - ولي كل مسلم ، ولا فرق بين ولي ومولى .

وكذلك قول الله تعالى ذلك بأن الله مولى الذين آمنوا وقول النبي - صلى الله عليه وسلم - : أية امرأة نكحت بغير أمر مولاها فنكاحها باطل باطل فهذه أقاويل النظام قد بيناها ، وأجبناه عنها .

Demnach nun hat Hz. Ali (radiallahu ʿanh) gehört wie Abū Hurayrah (radiallahu ʿanh) sagte: „Mein Khalīylī... Ich habe gehört wie mein Khalīyl so und so sagte...“ Er dachte in den Moment nichts gutes über Abū Hurayrah und fragte ihm dann: „Wann wurde der gesandte Allahs dein Khalīyl?“ Hz. Ali (radiallahu ʿanh) hat bei dieser Aussage von Abū Hurayrah den besonderen (bei der ersten Kategorie geschilderten) Khalīyl verstanden. Denn wenn der Prophet diesen Khalīyl angesprochen hätte, dann würde dieser Anspruch nur Abū Bakr gebühren.

Abū Hurayrah (radiallahu ʿanh) aber hat den Khalīyl (bezüglich der zweiten Kategorie) angesprochen, was Allah zwischen allen Gläubigen festgelegt hat. Denn im Hinblick dieser Tatsache, ist der Prophet von allen Gläubigen der Khalīyl und der Walīy. Auch der Hadīth des Propheten wo er sagte: „Wessen Mawlāh ich bin, dessen Mawlāh ist auch Ali“ ist genau so zu verstehen wie das was wir oben geschildert haben. Denn die Wilāyah (die Freundschaft) zwischen den Propheten und den Gläubigen ist noch höher als wie die Freundschaft (nur) zwischen den Gläubigen. So hat nun der gesandte Allahs (sallalalhu ʿalayhi wa sallam) genau diese Freundschaft Hz. Ali (radiallahu ʿanh) gewidmet. Wenn der Prophet nicht diesen Punkt gemeint hätte, so wäre für Hz. Ali (radiallahu ʿah) dieser Satz kein Thema was eine Vorzüglichkeit oder ein Zusammenhang zu einem Beweiß benötigt. Denn die Gläubigen sind ohne hin schon die Walīy (Freunde) untereinander und der Prophet ist der Walīy allen Gläubigen. Zwischen dem Wort Walīy und Mawlāh gibt es keinen unterschied (in der Bedeutung).

Solche Wörter wie „Mawlāh“ sind im Wort „Walīy“ mit verankert, wie wir es an den Vers sehen: „Allah ist der Mawlāh (Helfer) von allen die Imān machen“ (Sure al-Muhammed Vers 11) und wie wir es in dem Ausspruch des Propheten sehen: „Welche Frau den Nikah macht ohne der Einstimmung ihres Mawlāh (Walīy), so ist ihr Nikah Bātīl (ungültig).“ Diese sind die Ansprüche von al-Nazzām und diese haben wir erläutert und beantwortet. [Taʿwīl al-Mukhtalīf al-Hadīth s.90 – s.93]
Wie man sieht widerlegt ībn Qutaybā die abscheulichen Vorwürfe von al-Nazzām und gleicherweise auch die der Rawāfīdh, weil sie die Methode und die Aussagen von al-Nazzām gegen den edlen Sahabī Abū Hurayrah (radiallahu ʿanh) anwenden wollen. Doch mit der rationalen Logik und der Vernunft und der Liebe im Herzen hat er diese vernichtend widerlegt. Wollen die Rawāfīdh wirklich einen falschen Gelehrten wie al-Nazzām für ihren Fitna anwenden? Wenn das der Fall ist, wieso schauen die lustigen Rawāfīdh mal nicht was al-Nazzām so schönes über Hz. Ali (radiallahu ʿanh) propagiert wie wir es jetzt gemeinsam lesen:

وذكر قول علي كرم الله وجهه ، حين سئل عن بقرة قتلت حمارا ، فقال : ( أقول فيها برأيي فإن وافق رأيي قضاء رسول الله - صلى الله عليه وسلم - فذاك وإلا فقضائي رذل فسل ) . قال وقال : ( من أحب أن يتقحم جراثيم جهنم فليقل في الجد ) ثم قضى فيه بقضايا مختلفة .

Al-Nazzām sagt: Als man Alī nach einem Ochsen fragte der einen Esel tötet, gab er die Antwort: „Ich sage meine eigene Ansicht. Wenn es zweckmäßig mit dem Wort des Propheten übereinstimmt, dann was für ein Wunder! Andernfalls, ist mein Wort wertlos und elendig.“ Auch sagte er: „Wem es gefallen sollte in die Hölle zu wollen, so soll dieser bezüglich der Erbschaft seines Opas einen Fatwa (raʿy) geben.“ Er (Ali) jedoch hat selber in diesem Punkt andere Gesetze gegeben.

Wenn man auf diesen Text achtet, dann denkt man es erscheint harmlos, doch wer sich mit den Islam auskennt, der weiß das diese Stellen Hz. Ali als einen ungläubigen darstellen kann walʿīyādhūbillah. Hz. Ali (radiallahu ʿanh) sagt bezüglich des Urteils seine eigene Meinung, als ob ihm die Meinung des Propheten nicht interessiert. Wer dies sagt ist ein Kafīr. Er sieht es als ein Wunder an, dass wenn Sein Urteil mit dem des Propheten übereinstimmen sollte. Als hat Hz. Ali (radiallahu ʿanh) keine Kenntnisse und erhofft auf einem Zufall walʿīyādhūbillah. Des weiteren soll Hz. Ali seine eigenen Gesetze gegründet und dem des Propheten widersprochen haben. Dabei ist Allah der einzige Gesetzgeber neben dem es keinen weiteren gibt. Ībn Qutaybā (rahimahullah) widerlegt diese Darstellung rational und vernichtend einige Zeilen bevor er Abū Hurayrah verteidigt.

Al-Nazzām schmäht in seiner Darstellung die – unter anderem – wichtigsten Sahaba wie: Abū Bakr, Umra ibn al-Khattab, Uthman ibn Affan, Ali ibn Abū Talib, Abdullah ībn Masʿūd, Abū Hurayrah und noch einige andere Sahaba. Doch die Rawāfīdh entscheiden sich für Abū Hurayrah, so verlogen und hinterhältig ist diese Sekte.

Alles Lob gebührt Allah, von Dem nur alles richtige kommt und von uns alles falsche.


Quelle:
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Freitag, 21. September 2012

Ist das sprechen von Allah mit Buchstaben und Tönen?

Von: Yasin al-Hanāfī und Mohamed al-Shafīʿī

Bismillāhīr Rahmānīr Rahīm

Alles Lob gebührt Allah dem Herrn der Welten. Friede und Segen sei auf Seinem Noblen und letzten gesandten, Muhammed (sallallahu ʿalayhī wa sallam), seiner Ashābīr Kirām und seiner Ahlū al-Bayt (radiallahu ʿanhum ajmāʿīn)

Wir lesen in Sure al-Aʿrāf Vers 143 folgendes:

وَلَمَّا جَاءَ مُوسَىٰ لِمِيقَاتِنَا وَكَلَّمَهُ رَبُّهُ

Dies bedeutet: „Und als Moses zu unserem Termin gekommen und Sein Herr zu ihm gesprochen hatte...

Wir beginnen mit einem weisen Zitat von den großen hanbalitischen Gelehrten, Al-Hafīth ībn al-Jawthīyyah welcher lautet: Hunā Kamarādd wa al-Darīdd wa al-Dawā - „Es gibt eine Krankheit, einen Kranken und eine Medizin.“ wa al-Maradu huwa al-Tashbīh - „Die Krankheit ist das vergleichen Gottes mit Seiner Schöpfung.“ wa al-Marīd huwa al-Mushabbih - „Der Kranke ist derjenige der Allah mit Seiner Schöpfung vergleicht.“ wa al-Dawā huwa al-Taʿwīl - „Die Medizin ist die Interpretation.“ [Majālīs ībn al-Jawthīyyah fī al-Ayātī al-Mutashābīhat al-Kurʿānīyyah]

Es geht um die Stelle des Verses „wa kallāmahū Rabbahū“ - „und Sein Herr zu ihm gesprochen hat“. Die Ansicht der Ahlū al-Sunna wa al-Jamaʿah ist wie folgt der, dass Allahs „sprechen“ ohne irgend welchen Hilfsmitteln besteht. Allah spricht, jedoch ist Sein sprechen nicht wie das Sprechen Seiner Geschöpfe, welche eine Zunge, einen Mund, einen Ton und Lauten wie auch Buchstaben beinhalten. Allah ist über all dies erhaben. Wie ist die Ansicht der ʿulama bezüglich dieser Thematik? Da beginnen wir mit dem Zitat von den großen Imam al-Aʿdhām Abū Hanīfa Nuʿman (rahīmahullah), der folgendes sagte: „Wir reden mittels Sprechorganen und Buchstaben. Allah redet aber ohne Sprechorganen und Buchstaben, Die Buchstaben sind erschaffen, die Rede Allāhs ist aber unerschaffen.[Fīqh al-Akbar s. 56]

In einer anderen Stelle sagt Abū Hanīfa: „Wir bestätigen, dass der Kur'an Allahs Rede ist, welches unerschaffen ist und dass er Seine Offenbarung und Herabsendung ist. Wir sagen nicht, der Kur'an ist Allah oder der Kur'an ist nicht Allah - vielmehr ist er ein Attribut Allahs. Er ist in den Masāhif geschrieben, in den Herzen bewahrt, und mit den Zungen gelesen aber nicht in diese inkarniert. Die Tinte, das Papier, die Schrift - all das ist erschaffen, denn sie sind Handlungen der Menschen. Die Rede Allahs ist aber unerschaffen. Die Schrift, die Buchstaben, die Wörter und die Ayat sind Hinweise auf den Kur'an, da die Menschen diese Mittel brauchen (um die Rede Allahs wahrzunehmen). Die Rede Allahs hängt an seinem Wesen. Die Bedeutung dieser Rede wird verständlich durch diese Mittel. Wer sagt, Allahs Rede ist erschaffen, der ist Kafir.” [Al-Wasiyya]

Imam Abū Hanīfa bestätigt ganz offenkundig und ganz eindeutig, dass das sprechen von Allah (subahanahu wa taʿala) nicht so ist wie das sprechen Seiner Geschöpfe. Denn Seine Geschöpfe benötigen Hilfsmittel um das sprechen zu vollziehen. Da sie diese Hilfsmittel benötigen ist ihr sprechen erschaffen. Allah hingegen braucht keine Hilfsmittel um zu sprechen, da Sein sprechen nicht erschaffen ist. Wenn Sein sprechen aus Buchstaben und Tönen besteht, dann ist Sein sprechen auch erschaffen. Wenn Sein sprechen erschaffen ist, dann kommt dies zu der unmittelbaren Bedeutung, dass irgend wer anders Allah erschaffen hat und dies ist unmöglich. Wenn man uns an dieser Stelle sagen soll: „Es heißt, dass Allah spricht. Seine Geschöpfe bzw. die Menschen sprechen aber auch“ dann ist die Antwort darauf, dass das Wort „sprechen“ gleich ist jedoch nicht die Bedeutung, da diese eine völlig andere Bedeutung mit sich trägt. Allahs sprechen hat nicht die gleiche Bedeutung wie das sprechen Seiner Geschöpfe.

Imam Alīyyūʿl Qarī (rahimahullah) sagt: „An dieser Stelle ist zu betonen, dass der Kalām [das sprechen] von Allah (subahanahu wa taʿala) nicht aus Buchstaben und Tönen besteht. Wenn man sagt, dass Allahitaʿala spricht, befehlt, verbietet und Information gibt, dann fällt dies genau zu dieser Bedeutung (das dies ohne Buchstaben und Tönen erfolgt). Der Kalām von Allah ist (an sich) eine einzige Eigenschaft.“ [Sharh Fīqh al-Akbar s. 35]

In einer anderen Stelle sagt Imam Alīyyūʿl Qarī: „Die Irregegangenen von den Hanbalīten sagen, dass der Kalām von Allah aus Buchstaben und Tönen besteht. Diese Buchstaben und Tönen waren immer bestehen mit Seinem Dhāt. Der Dhāt von Allah aber ist Qadīm. Ein Teil von ihnen (den abgeirrten Hanbaliten) beharren an der Theorie auf Grund ihrer Unwissenheit, dass der Mushaf und der Blatt sogar Qaīm ist, wo nun sind die Seiten geblieben?... Dieser Satz ist wahrlich eine falsche [Batīl] Äußerung. Denn man sieht mit den Augen, dass bei dem -Bīsmīllah- die Buchstabe -Bā- vor dem -Sīn- erfolgt.“ [Sharh Fīqh al-Akbar s. 37]

Der große Gelehrten Nur al-Dīn al-Sabūni (rahimahullah) berichtet, dass die Ahlū al-Hak folgendes sagen: „Allah (subahanahu wa taʿala) spricht mit einem Anfangslosen und Ewigen Kalām. Dieser Kalām ist mit Seinem Dhāt eins und er kann weder getrennt von dem sein noch kann es verschwinden. So wie der Kalām von Allahitaʿala ohne Buchstaben und Tönen besteht, so ist es nicht möglich, dass diese sich in Teile und Komponenten entfernt. Die Muʿtazīla brachten die Theorie, dass Allah nicht in der Ewigkeit der Sprecher ist sondern Er für Sich einen Kalām erschuf und aus diese Sprach, wie auch meinen sie, dass Sein Kalām ein Geschehnis ist und keine Verbindung mit dem Dhāt hat. […] Die Ahlū al-Sunna sagen... all diese sind Anzeichen einer Unperfektion und Schwäche. Allah ist weit erhaben darüber. Es ist so, dass wenn Allah vorher mit dem Eigenschaft des Kalām nicht in der Ewigkeit gewesen ist sondern erst nach hinein, dann würde dies eine Veränderung hervorrufen. Die Veränderung hingegen, ist eine Schöpfung, etwas für die Geschöpfe.“ [Al-Bīdāyah fī ʿUsūl al-Dīn s. 75]

Imam Fahr al-Dīn al-Razī (rahimahullah) berichtet, dass die Irre gegangenen von den Hanbalīten und den Hashwīyyah die Theorie vertreten, dass der Kalām von Allah aus Buchstaben und Tönen in der Ewigkeit besteht. Zu dieser Theorie sagt er: „Dies ist eine Ansicht der keinen Wert hat von einem schlauen Menschen betrachtet zu werden. Ich sagte mal eines Tages; Allah hat diese Buchstaben entweder als ganzes oder einen nach der Reihe ausgesprochen. Die erste Ansicht ist falsch [Batīl], dann wenn man diese Buchstaben und Wörter verstehen will, diese dann konsekutiv erfolgen muss. Da diese aber (gemäß der ersten Theorie) alle als ganzes (auf einmal) erfolgen, kann man daraus keinen Verständnis ziehen. Was die zweite Ansicht betrifft, so müsste dann der Kalām von Allah ein Ereignis sein. Denn wenn die Buchstaben eins nach der Reihe ausgesprochen werden, dann ist die erste Buchstabe der Ende geweiht, nachdem die zweite Buchstabe folgt. So ist dann die erste Buchstabe ein Ereignis. Etwas was dann nicht mehr vorhanden ist kann kein Qadīm sein. Die zweite Buchstabe ist dann auch ein Ereignis. Denn die Existenz von etwas, was nach der Existenz des anderen erfolgt ist ein Ereignis. Demnach würde es bedeuten, dass es Veränderungen im Kalām von Allah gegeben hat und das ist nicht richtig.“ [Tafsīr al-Kabīr Mafātīh al-Ghayb, Band 11 Seite 48 unter Sure 7/143]

Imam al-Qurtūbī (rahimahullah) beschreibt in sein al-Jamī lī Ahkām al-Kurʿān den „kallāmahū“ (das Sprechen) ohne Hilfsmitteln, d.h ohne Buchstaben und Tönen von unserem „Rab“ (Herrn), und genau dies sagt auch in der selben weise Imam Jalāladdīn al-Suyūtī (rahimahullah) in seinem Tafsīr al-Jalalayn unter Sure al-Aʿraf Vers 143.

Hujjat al-Íslám al-Imam al-Ghazālī (rahimahullah) sagt: „Allah kann sprechen, Befehlen, Verbieten und drohen. Sein Anfangsloses und Ewiges sprechen ist mit seinem Dhāt zusammen und ähnelt nicht das Sprechen Seiner Geschöpfen. Sein Sprechen ist nicht so, dass es Unterbrechungen wie ein Körper braucht. Es ist auch nicht so, dass sie aus Buchstaben besteht, was man aus der Bewegung der Zunge und aus einem Mund ausspricht. Es ist der Sabbūr, Tawrat, Incīl und der Kurʿān was man den Propheten gesandt hat. Den Kurʿān rezitiert man mit der Zunge, man schreibt es in den Masāhīf und bestätigt es mit dem Herzen. Damit ist es Ewig und mit Allahs Dhāt verbunden... Musa (ʿalayhis salam) hat Allahs Sprechen, welche ohne Buchstaben und ohne Tönen beträgt gehört. Zumal wird man Allahs Dhāt im Paradies sehen ohne das es aus einem Wesen oder Akzidens besteht.“ [Īhya ʿulūm al-Dīn Band 1 Seite 276]

In einer anderen Stelle lesen wir von den großen Kalām Gelehrten Imam al-Ghazālī folgendes: Einige haben die Tür des Taʿwīl strickt geschlossen. Einer von diesen war Imam Ahmad ībn Hanbal. Er ging sogar so weit, dass die Stelle „Kun faya kun“ in Sura al-Yā Sīn der 82 Vers nicht ausgelegt hat. Sie haben gesagt: „Dieser Ausdruck ist eine Berufung mit Buchstaben und Tönen. Diese Berufung ist für alle Sitten die sich in den jeweiligen Zeiten befinden.“

Mit „sie“ spricht Imam Ghazālī nicht den großen Imam Ahmad ībn Hanbal (rahimahullah) an, da es falsch ist ihm zuzuschreiben er habe Tashbīh gelehrt. Alle Rechtschulen sind sich darüber einig, dass Allah ohne Buchstaben und ohne Tönen spricht. Imam Ahmad war gegen den Taʿwīl, das ist richtig doch wusste gerade er sehr gut dass Allah nichts und niemanden ähnelt und Er frei davon ist was man Ihm zuschreibt. Zu dieser Stelle sagt Imam al-Ghazālī: Ich habe gemäß den Überlieferungen von den Gefährten Imam Ahmads gehört, wie er sagte: „Die Tür des Taʿwīl ist geschlossen, jedoch ist sie für diese drei Ausdrücke stets offen.

a) Der Prophet sagte: Al-Hajar al-Aswadū yamīnullahī fi Ardī - „Der Hajar al-Aswad (das schwarze Stein) ist die Rechte Hand von Allah auf der Erde.“ [Mustadrak von al-Hakīm, der Hadīth ist Sahīh von Abdullah ībn Amr überliefert]

b) Qalbu al-Muʿmīnin bayna īsbaʿaynī mīn Asābīʿī al-Rahmānī - „Die Herzen der Gläubigen ist zwischen den zwei Fingern von Allah.“ [Imam al-Muslim berichtet diesen Hadīth von Abdullah ībn Amr]

c) Īnnī la ajīdū nafasa al-Rahmānī mīn Qībalī al-Yamanī - „Ich spüre den Nafs von Allah aus der Richtung von Yemen.“ [Diesen Hadith registriert Imam Ahmad von Abū Hurayra und die Überlieferer sind welche die man der Vertrauenswürdigkeit widmet]

Hierzu sagt Imam al-Ghazālī: Die Leute der Dhāhīr (die Literarischen Leute) vertreten ebenso den Standpunkt, dass man die Tür des Taʿwīl schließen soll. Imam Ahmad ibn Hanbals großen und mächtigen Wissen hat er uns soweit überbracht um uns vor dem Verdacht von Wunschdenken zu bewahren. Hz. Ahmad ībn Hanbal wusste selber sehr gut, dass mit -Īstīwa- nicht gemeint ist, Allah hätte sich auf dem Kursīy niedergelassen oder darauf gesetzt. Er wusste, dass das herab kommen [Nuzul] von Allah am Abend in den ersten Himmel, nicht so ein herab kommen ist, wie wenn man sich von einem Ort zu dem anderen gesellt. Er hat den Taʿwīl deshalb gemieden um die Tür des Taʿwīl vor das Gesicht des Schlechten zu schließen. [Īhya ʿulūm al-Dīn Band 1 s. 307-308]

In einer anderen Stelle sagt Imam al-Ghazālī bezüglich des Sprechens von Allah: „Sechstes Grundwissen: Es ist zu Wissen, dass Allah weder aus einem Körper noch aus irgend einem Akzidens besteht. Den ein Akzidens ist eine Existenz was mit einem Körper verbunden ist. Jeder Körper ist bedingungslos und absolut nach hinein in Stande gekommen. […] Sechstes Grundprinzip: Allah ist ein Mutakallīm (ein Sprecher) dessen Kalām (dessen Sprechen) mit seinem Dhāt zusammen ist und nicht aus Buchstaben und Tönen besteht. Sein Sprechen ähnelt nicht dem eines anderen.“ [Īhya ʿulūm al-Dīn Band 1 s. 318-325]

Dies war nur eine kleine Vorführung, doch in Wirklichkeit sind wir dank Allah (Subahanhu wa taʿala) in der Lage eine reihe endlose Gelehrten, welche zu den grössten der Ahlū al-Sunna ʿulamā gezählt werden vorzulegen die sich alle auf dem Konsens berufen, Allah spreche ohne Buchstaben und ohne Tönen.

Zusammengefasst:

Allah lässt die Muslime im heiligen Kurʿān wissen, dass Musa (ʿalayhis salam) Seinen sprechen gehört hat. Wir als Muslime sind somit dazu verpflichtet daran zu glauben, dass Allahitaʿala spricht. Sein sprechen aber, ähnelt nicht unseren sprechen. Denn unser sprechen beträgt Buchstaben, Töne, Stimmen und sprachen. Allahs sprechen hingegen beträgt weder Buchstaben, noch Töne noch eine Stimme noch irgend eine Sprache. In Sura al-Anʿām bei der 62 Vers sagt Allah: „Wa huwa asraʿūl Hasībīn“. Dies bedeutet, dass am Tag des jüngsten Gericht Allah mit Seinen Geschöpfen abrechnen wird, wobei er der schnellste Abrechner ist.

Wenn es nun so wäre, dass Allahs sprechen aus Buchstaben, Tönen, Lauten oder Sprachen, also ein sprechen welches eintretet, dann vergeht und dann wider eintretet, beträgt, dann würden 50.000 Jahre (so lange dauert der Tag des Gerichts an) nicht ausreichen um die Menschen und die Jin in Rechenschaft zu ziehen. Wenn man Iblis bei der Rechenschaft als Beispiel nehmen sollte, dann würde schon allein seine Rechenschaft sicher 50.000 Jahre betragen, Allahu Aʿlām. Seid dem beginn bei der Verbannung von Iblis, müsse man sich mal die Gedanken machen, wie viele Sünden er begangen hat über welche er Rechenschaft ablegen muss? Eine weitere Angelegenheit sind die beiden Völker Jaʿjūj und Maʿjūj, die Angesicht ihrer Anzahl hundert mal mehr sind als wie die gesamte Menschheit. Sie alle sind verantwortliche Ungläubige die für ihre Taten in Rechenschaft gezogen werden. So würden 50.000 Jahre nicht ausreichen wenn die Abrechnung am Tag des Gerichts mit Buchstaben, Tönen, Lauten, Stimmen, Sprachen, oder ein eintretendes und vergangenes sprechen welches sich wiederholt beträgt.

Allah (subahana) wird am Tag des Gerichtes den Menschen und den Jīn Sein Anfangsloses und Ewiges sprechen ohne jegliche Hilfsmitteln hören lassen. Sie hören mit ihren Ohren Allah und davon wird jeder seine Abrechnung verstehen. Genau so wird Allah mit einem Moment über allen Geschöpfen abrechnen, denn „Er ist der schnellste Abrechner.“ [Sure al-Anʿām Vers 62]

Das ist der Glaube der Ahlū al-Sunna wa al-Jamʿah, walhamdulillahi Rabbil Alamin.

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Donnerstag, 20. September 2012

Ist das verzehren von Schrimps erlaubt?


Frage: Ist das verzehren solcher Fleischarten wie Schrimps, Garnelen, Tintenfisch, Hummer, Muscheln, Aale, Schnecken, Schildkröten, Frösche und Krebse erlaubt?

Antwort: Bismillahir Rahmanir Rahim.

Es ist erlaubt die Sorte von Beute was man aus dem Meer heraus fischt zu verzehren, wie wir das lesen in Sure al-Maʿīda Vers 96: „Erlaubt ist euch (dagegen auch während der Wallfahrtszeit), Fische zu fangen und sie zu verspeisen...“ Zudem ist es erlaubt, frisches Fleisch zu verzehren, wie wir das in Sure al-Fatīr Vers 12 lesen: „Und die beiden großen Wasser (al-bahraani) sind (einander) nicht gleich. Das eine ist süß, schmeckt frisch (furaat) und ist angenehm zu trinken, das andere ist salzig und brennt (auf der Zunge) (udschaadsch). Aus beiden eßt ihr frisches Fleisch...

Abū Huraīra (radiallahu ʿanh) berichtet, dass der Prophet bezüglich einer Frage in welchem es sich um das Wasser des Meeres handelt, die folgende Antwort gab: „Sein Wasser ist sauber und das was darin stirbt ist erlaubt.“ [Abū Dawud, Tahara: 41; Sunnan al-Tirmidhī, Tahara: 52; Sunnan al-Nasaī, Tahara: 46; Al-Muwadda von Imam al-Mālīk, Tahara: 12]

Im Lichte dieser Darstellung wird nun klar, dass es bestimmte Regeln und Voraussetzungen erforderlich ist für das verzehren von Tiere die sich im Wasser befinden. Demnach also ist von den Tieren die im Wasser leben und darin sterben lediglich der Fisch und seines gleichen Artes, die Sorte von Fleisch die wir verzehren dürfen. Alle Arten des Fisches darf man essen. Wichtig ist nur zu betonen, dass es eine Fischart und nicht das Gegenteil von dem ist. Steinbutt, Krapfen, Delphin, Aal und der gleichen gehören zu den Fischarten und diese sind erlaubt.

Es gibt jedoch dreckige und unreine Tiere die „wie“ Fische im Wasser leben. Diese zu verzehren ist verboten. Zu diesen gehören zum Beispiel: Schrimps, Garnelen, Tintenfisch, Hummer, Muscheln, Aale, Schnecken, Schildkröten, Frösche und Krebse. Der Grund dafür ist sowohl ihr Aussehen als auch die Teile an ihnen die man isst, welche nicht als „Genehm“ akzeptiert werden und zudem dreckig und unrein sind. Zumal stellen Fachärzte bei der Nahrung an Schrimps die Tatsache fest, dass sie eine hohe Cholesterin Speicher beinhaltet und man sich vor Muscheln und den Schaltieren lieber fern halten sollte.

Letztlich kann man sagen, dass es nicht erlaubt ist Produkte aus dem Meer zu essen was keine Fischart ist. Legitim bezüglich den Meerestiere sind lediglich Fische und ihr gleicher Art. Bezüglich den anderen Tieren welche sowohl im Meer als auch am Land leben wie zum Beispiel: Frösche, Schildkröten, Krokodile, Schlangen, andere giftigen Tiere und Krebse, sind nicht erlaubt zu verzehren da diese Dreckig und Unrein sind. Denn Allah (subahanahu wa taʿala) sagt: „und der Gesandte, der ihnen gutes befiehlt und schlechtes meidet, ihnen die sauberen Dinge erlaubt und unsaubere Dinge verbietet...“ [Sure al-Aʿrāf Vers 157]

Ein Arzt kam zu den Propheten und fragte ihm ob er in seiner Medizin auch Produkte von dem Frosch einsetzt darf. Der Prophet (sallallahu ʿalayhi wa sallam) erlaubte es nicht in einer Medizin die entsprechenden Frosch Produkte hinein zu mischen und zudem auch das töten von Frösche. [Abū Dawud, Nasaī und Al-Hakīm, wie auch Ahmad, İshak ībn Rahuwy und Abū Dawud at-Tayalīsī]

Dies bedeutet, dass man totes Fleisch nicht als Medizin anwenden darf. Hieraus verstehen wir auch automatisch, dass man sie nicht verzehren darf. Der Grund wieso man einen Tier nicht töten darf ist entweder deshalb, da dieses Tier so wie der Mensch etwas Wertvolles oder Würdiges ist oder man tötet das Tier deshalb nicht weil man es nicht essen darf. Da ein Frosch nicht unbedingt etwas Wertvolles oder Würdiges ist, ist der Verbot ihn zu töten letztendlich deshalb vorhanden, weil man es nicht essen darf. Und dies ist wiederum deshalb, weil diese Tiere „Najīs“ [unrein, dreckig] sind oder man sie als „ekelhaft“ empfindet. Alles Lob und Wissen gebührt Allah (subahana). 

Bala&Dmhwir

Sonntag, 9. September 2012

Schwache Ahadith im „Sahih Al-Bukhari“?



Schwache Ahadith im „Sahih Al-Bukhari“?

Ibrahim Ibn Ma‘qil sagte: „Ich hörte Muhammad Ibn Isma‘il Al-Bukhari sagen: „Ich war mit Ishaq Ibn Rahuyah, als ein Mann sagte: „Warum stellst du keine Zusammenfassung (Mukhtasar) der prophetischen Gewohnheiten zusammen?“ Dies blieb bei mir und war der Grund, warum ich dieses Buch (As-Sahih) zusammenstellte.“

Al-Dhahabi sagte: „Es wurde durch zwei sichere Überlieferungsketten berichtet, dass Al-Bukhari sagte: „Ich extrahierte dieses Buch aus ungefähr 600.000 (gesunden) Ahadith, und ich stellte es in mehr als sechzehn Jahren zusammen, und ich habe es zu einer Verteidigung dafür gemacht, was zwischen mir und Allāh liegt.“

Al-Firabri sagte: „Muhammad Ibn Isma‘il sagte zu mir: „Ich habe nie im „As-Sahih“ einen Hadith eingeschlossen, ohne nicht vorher die große Waschung (Ghusl) zu tätigen und zwei Rak’at vorher zu beten.“

Al-Nawawi sagte: „Die Gelehrten stimmten überein, dass die gesündeste aller Hadith-Zusammenstellungen die zwei Sahihayn von Al-Bukhari und Muslim sind, und ihre große Mehrheit stimmte überein, dass der gesündeste und nützlichste der Beiden Al-Bukhari‘s war“, er führte fort: „Die Gesamtheit seiner Ahadith beträgt 7.275 mit den Wiederholungen und ungefähr 4.000 ohne.“

In seinem „Kitab Al-Tatabbu‘“ erörtert Al-Daraqutni die Schwäche von 78 Ahadith in Al-Bukhari, 100 in Muslim und 32 in Beiden, basierend auf Isnad-, als auch Matn-Kritik.
Al-Nawawi sagte: „Die Sahihayn unterscheiden sich von allen anderen Büchern nur hin-sichtlich der Tatsache, das, was in ihnen ist, sahih ist und keine Untersuchung (der Ahadith) verlangt.“

Ibn Al-Salah sagte: „Was auch immer nur Al-Bukhari oder nur Muslim berichten, fällt [auch] in die Kategorie dessen, was definitiv sahih ist ... außer einigen Buchstaben, über welche einige der (Hadith-)Experten Kritik einwendeten, wie Al-Daraqutni und Andere - und dieses ist unter den Fachleuten bekannt.“ Er sagte dies, nachdem er angibt, das, worüber sie sich einigen „definitiv sahih“ (maqtu‘un bisihhatihi) für die Umma ist.

Imam Al-Nawawi war gegen die Begriffe „definitiv sahih“, während er alles gewährte, was in den Sahihayn die Stufe „stark angenommen [sahih] besitzt, bis es Mutawatir wird“ (yufidu al-zanna ma lam yatawatar), so wie es die Regel mit allen berichteten Ahad-Ahadith ist.

Al-Hafīdh Ibn Kathir unterschied sich jedoch: „Ich bin mit Ibn Al-Salah in seinem Beschluss und Richtlinien (einverstanden), und Allāh weiß am besten.“

Imam Al-Suyuti zitiert in „Tadrib Al-Rawi“ die Worte von Ibn Kathir wortwörtlich (und) stellt dann fest: „Und dies ist auch meine Wahl und keines Anderen.“ Dies ist aufgrund der Stellung der Sahihayn in der Umma, und weil keiner der vorigen Imame des Islam jemals ausführlich und richtig erklärte, dass alles was sie in ihren jeweiligen Büchern gesammelt hatten, sahih ist, außer Al-Bukhari und Muslim, und die Überprüfungs-Experten haben ihre Behauptung bestätigt.

Al-Suyuti setzt auch fest: „Shaikh Al-Islam sagte: „Was Al-Nawawi in „Sharh Sahih Muslim“ erwähnte, basiert auf die Ansicht der Mehrheit (Al-Akhtarin); was jene (Ansicht der) Prüfstellen (Al-Muhaqqiqun) betrifft, so nicht. Die Prüfstellen stimmten auch mit Ibn Al-Salah überein.“

Mit „Shaikh Al-Islam“ meint Al-Suyuti den makellosen Hafiz und den tadellosen Imam Ibn Hajar Al-Asqalani und sein Buch „Al-Nukat ‘ala Ibn Al-Salah“. Al-Suyuti setzt fort, im Detail - größtenteils vom „Hadi Al-Sari“ - die Widerlegungen von Ibn Hajar zur Kritik von Al-Daraqutni - zu zitieren, zeigend, dass tatsächlich der Letztere daran scheitert, die Ansicht, dass die Sahihayn nicht 100% sahih sind, zu beweisen.

Die Tatsache ist, dass sie alle sahih sind, jedoch nicht alle von ihnen denselben hohen Grad an Authentizität erreichen. Dies ist hauptsächlich, was Al-Dhahabi bezüglich der wenigen Erzähler der Sahihayn geschlussfolgert hat, dessen Einstufung infrage gestellt wurde: „Der Bericht von Einem, von denjenigen, geht nicht unter die Stufe von hasan, welchen wir die niedrigste Stufe des sahih nennen können.“

Shaikh Abu Ghudda sagt im Randkommentar (dazu): „Dies ist eine ausführliche Bestätigung dafür, dass Al-Bukhari und Muslim sich nicht selbst, in den Berichten ihrer jeweiligen Bücher, einschränkten, nur Ahadith zu berichtet, welche die höchste Stufe der sihha besitzen.“

Dann legte er wieder in seinem Appendix (S. 144) fest: „Unser Shaykh, der ‘Allama Ahmad Shakir - möge Allāh ihm gnädig sein - setzte fest: „Die Wahrheit - ohne Zweifel - unter den Prüfern von denjenigen, die Kenntnisse der Wissenschaften des Hadith besitzen, ist ..., dass die Ahadith der Sahihayn alle sahih sind und es nicht in einem einzelnen von ihnen einen Grund zu wahrer [fachlicher] Herabsetzung oder Schwäche gibt. Was Al-Daraqutni und Andere kritisiert haben, ist nur auf der Basis, dass es das hohe Kriterium nicht erreicht hat, das jeder von ihnen in ihren jeweiligen Büchern definiert hat. Bezüglich der [Kriterien der] Zuverlässigkeit (sihha) der Ahadith in sich, so haben sie beide dem entsprochen.“

Dr. Badi‘ Al-Sayyid Al-Lahham schließt auch in seiner Ausgabe von Ibn Kathir‘s „Al-Ba‘ith Al-Hathith“ (S. 44-45) die Diskussion, über das Thema der Sahihayn, mit denselben Worten ab, jedoch ohne sie Shakir zuzuschreiben.

Abu Ghudda folgert (S. 145): „All diese Texte zeigen, dass der größte Teil davon, was in „Sahih Al-Bukhari“ und „Sahih Muslim“ ist, vom höchsten Grad des sahih ist, und dass einiges davon, was in ihnen ist, nicht vom höchsten Grad des sahih ist.“ Mehr zu dem Punkt hat unser Lehrer Dr. Nur ‘Itr in seinem Handbuch „Manhaj Al-Naqd fi ‘Ulum Al-Hadith“ gesagt: „Das Urteil bezüglich der Ahadith der Sahihayn ist, dass sie alle sahih sind.“

All diejenigen, die oben - Ibn Al-Salah, Al-Nawawi, Al-Dhahabi, Ibn Kathir, Ibn Hajar, Al-Suyuti, Ahmad Shakir, Abu Ghudda, ‘Itr, Al-Lahham - erwähnt wurden, einigten sich über die Tatsache, dass alles davon, was in „Al-Bukhari“ und „Muslim“ ist, sahih ist, abgesehen von Al-Nawawi’s ordnungsgemäß registrierten Widerspruch, der Muhaqqiqun wie Ibn Al-Salah, Ibn Kathir, Ibn Hajar; und Al-Suyuti betrachtet das all die Ahadith in ihnen maqtu‘un bisihhatihi enthalten, d.h. von derselben Beweiskraft wie Mutawatir-Hadith (sind). Die weitere Überprüfung der Positionen der großen Hadith-Gelehrten könnte mehr Namen zu dieser angesehenen Liste hinzufügen.

Die (folgenden) Fragen werden manchmal gestellt, ob alle Gelehrte des Hadith sich einigten, dass alle Ahadith in „Al-Bukhari“ und „Muslimsahih sind oder ob es irgendwelche Gelehrte gibt, die betrachten, dass sie einige schwache Berichte beinhalten, und ob derjenige, der glaubt, dass „die Sahihayn nicht 100% sahih sind“, ein Erneuerer ist.

Wie gerade dargestellt; einige der größten Hadith-Autoritäten, wie Ibn Al-Salah, Ibn Kathir und Al-Suyuti, antworteten mit „ja“ zu der ersten Frage. Imam Al-Haramayn (Ibn Al-Juwayni) sagte, dass wenn ein Mann unter Scheidungsschmerz schwört, dass alles, was in „Al-Bukhari“ und „Muslimsahih ist, würde seine Ehe sicher sein.

Imam Al-Daraqutni sagte, dass eine kleine Zahl diese Ebene nicht erreicht; so muss die Antwort auf die zweite Frage „ja“ sein. Trotzdem wurden die Einwände, eins nach dem anderen, von Ibn Hajar am Anfang von „Fath Al-Bari“ und von Imam Al-Nawawi am Anfang des „Sharh Sahih Muslim“ widerlegt. Die kurze Formel, „ob die Sahihayn 100% sahih sind oder nicht“, bleibt schwach und irreführend für die Umma weit und breit - bedeutungsvoll ist der Konsens der Fuqaha‘ Generation nach Generation - die überzeugt waren, das sie es sind.

Dieser Beschluss schließt die kettenlosen, unterbrochenen Berichte oder nicht zugeschriebenen Berichte aus, die manchmal von Al-Bukhari in seinen Kapitel-Titeln erbracht worden sind oder an bestimmten Berichten angehangen sind. Ein Beispiel der Letzteren ist der so genannte „Selbstmord-Hadith“ - einer der nicht zugeschriebenen Berichte (balaghat) von Al-Zuhri - der tatsächlich unterbrochen und deshalb schwach ist.

Es entspricht nicht den Kriterien der Hadithauthentizität, die von den kleineren und größeren Hadith-Gelehrten verwendet wurden; ganz zu schweigen davon, dass Al-Bukhari sie nur erwähnte, um seine Diskrepanz aufzuzeigen mit zwei anderen Überlieferungsketten, dessen Versionen die Selbstmordversuch-Geschichte auslassen; und Allāh weiß es am besten.


Eine Übersetzung der Internetseite:

Als PDF in unserer Facebook-Gruppe runter zu laden: https://www.facebook.com/groups/baladmhwir2009/379050758832397/

Alles richtige kommt von Allah und alles falsche kommt von uns.


Bala&Dmhwir.