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Montag, 5. November 2012

Die Lügen über Imam al-Haramayn




In Fath al-Bārī lesen wir von ībn Hajar al-Asqalānī, dass Imam al-Haramayn (al-Juwaynī) gesagt haben soll: „Ich ging in einem tiefen Ozean. Wegen des Rechten willen und das fügen vor dem nach ahmen (von falschen dingen), bin ich tiefer in all den Sachen was die Leute des Wissens verboten haben rein und wider raus gegangen. Jetzt bin ich zurück und nehme (den Weg) der Salaf, welche sie einschlugen.“ Bevor Imam al-Haramayn starb, sagte er folgendes: „O meine Gefährten! Beschäftigt euch nicht mit ʿilm al-Kalām! Hätte ich am Anfang gewusst zu welchem Punkt mich ʿilm al-Kalām gebracht hat, dann hätte ich mich mit dieses Wissen nicht befasst.“

Bevor wir auf diese Überlieferung eingehen, wollen wir vorerst die Frage beantworten was für eine Haltung Imam al-Haramayn in der shafīʿītischen Rechtschule gehabt hat. Er heisst mit Namen: Al-Juwaynī Abū Maʿālī Abd al-Mālīk, bekannt als al-Haramayn.

Der grosse Imam und Muftī aus Syrien al-Imam Tajjaddīn al-Sūbkī sagt über ihm folgendes: „Er ist der Imam, der Sheykh al-Islam, das Meer des Wissens, der Schriftgelehrte, der Meisterhafte, der Präzise, der Verteidiger der Religion, der 'Usūl Gelehrte, der Kalām Gelehrte, der Beherrscher der Sprache, der überragende Autor, der Berühmte, der einmalige, der Stolz der Gelehrten, der Imam der Imame überhaupt unter den Arabern und nicht-Arabern. Er hat bei seinen groß Gelehrten in Nisabūr studiert und auf dem Weg nach Mekka hat er in vielen Stellen gelernt und gelehrt. Die großen Imame seiner Zeit haben seinen Rang im Wissen bezeugt, wie zb. Shaykh al-Islam al-Sabūnī oder Shaykh Abū Ishaq al-Shirāzi. Den Hajj unternahm er mit zwei großen Namen und zwar Imam al-Bayhaki und Imam al-Qushayri. “ [Tabaqāt al-Shafīʿīyyah]

Einen weiteren Beweis für das grosse Ansehen dieses grossen Gelehrten ist die Tatsache, dass er der Lehrer bzw. der Shaykh von den grossen Hujjat al-Islām al-Imam al-Ghazālī (rahimullah) gewesen ist. Er ist die Hauptfigur unter der fünften Generation der Ashʿārī Schule. Imam al-Bakhirzi verglich ihn mit al-Shafīʿī und al-Muzāni in Fīqh, mit Al-Asmāʿī in Manieren und mit al-Hassan al-Bassrī in der Verkündigung mit einer weisen Beredsamkeit und verglich ihn mit Imam al-Ashʿārī in Kalām. Dies sagt Imam al-Sūbkī und auch sagt er weiter: „Wer denken sollte, dass es irgend jemand in den vier Rechtschulen gibt, der in die Nähe seiner Klarheit der Sprache kommt, dann hat dieser keine Kenntnisse über ihm!“ [Tabaqāt al-Shafīʿīyyah]

Imam al-Haramayn war berühmt für seine Intelligenz, Charisma und seinen Durst nach Wissen. Er lernte den Usūl von Imam Abu al-Qāsīm al-Iskaf al-Isfaraynī und den Kurʿān unter Abū Abdallah al-Khabbāzī. Er nahm die Hadīthwissenschaft zuerst von seinem Vater, dann von Abū Hassan Muhammed ibn Ahmad al-Muzakkī, Abū Saad Abdurrahman ibn Hammad al-Nasrawī, Abū Abdillah Muhammed ibn Ibrahim ibn Yahya al-Muzakkī, Abū Saʿd Abdirrahman ibn al-Hassan ibn Alīyyak, Abū Abdirrahman Muhammed ibn Abd al-Aziz al-Nili, Abū Nuʿayīm al-Asbahanī und andere.

Imam al-Haramayn floh aus Nisabūr zu einem Gefährlichen Zeitpunkt, wo die Antrophomphisten wie zum Beispiel al-Kundūrī als Gouverneur vertreten war, oder die Muʿtazīliten und einige Rawāfīdh geneigte Hanafīten, die jeden Freitag an der Kanzel anfingen Imam al-Ashʿārī und seine Gefährten zu verfluchen. Er reiste nach Bagdad, nach dem man anfing die Gelehrten die genau wie er die Ahlū al-Sunnah Ansicht vertraten, einzusperren und zu unterdrückt. Zu den fliehenden gehörten auch andere Shafīʿī Gelehrte wie Abū Sahl al-Bastāmī, al-Furātī, Abu al-Qasīm al-Qushayrī und al-Bayhaki. Nach dem Imam al-Haramayn nach Bagdad ging, reiste er weiter nach Mekka und lehrte dort für vier Jahre. Er bekam zu dieser Zeit den Spitznamen „Der Imam der beiden Heiligtümer.“ Danach erreichte er den Rang eines unangefochten Grossmufti und wurde der Direktor des neu errichteten Nizamiyyah Schule wo er für die nächsten 30 Jahre blieb. Er bildete eine reihe von Shafīʿī Juristen und Ashʿārī Gelehrten, zudem er auch viele wichtige Werke verfasste.

Der Grammatiker al-Mujāshīʿī sagte über ihm: „Ich habe keinen anderen Imam gesehen, der sich so sehr nach Wissen sehnte wie dieser Gelehrter. Wahrlich, ist er ein Wissen für diejenigen die den Wissen verfolgen.“ In diesen Zusammenhang sagt Imam al-Sūbkī: „Seine Freude und Freizeit bestand in den Sitzungen des Wissens.“ [Tabaqāt al-Shafīʿīyyah]

Imam al-Haramayn starb an der Gelbsucht und wurde in seinem Haus begraben, nachdem ein riesiges Gedränge seine Beerdigung besuchte. Die Hemmungslose Manifestation der Trauer, durch den mehr als 400 seiner übereifrigen Studenten, dauerte Tage lang in Khurasan an. Imam al-Asākīr sagte: „Ich glaube, dass die Zeichen seiner harten Arbeit und sein streben in Allahs Religion bis zum Aufgang der Stunde andauern wird.“ [Tabāqat]


  • Die falschen Berichte über al-Haramayn. 

Die beiden Überlieferung welche ibn Hajār al-Asqalāni in seinem Fath al-Bārī lediglich erwähnt hat, ist eine weit verbreitete Lüge. Imam al-Juwayni soll gesagt haben; ,,La Tashdaghiyū bi al-Kalām – Beschäftigt euch nicht mit ʿilm al-Klām!" In der Kette dieser Überlieferung kommt einmal Muhammed ibn Tahir al-Maqdisi vor und einmal al-Qayrawāni. Imam al-Sūbki sagt über sie; ,,Das ist eine Lüge! Es ist in der Tat Merkwürdig, dass niemand diese Geschichte von den grossen Imam und seine Schüler welche die Erde gefüllt haben berichtet hat ausser al-Qayrawāni der Unbekannt gewesen ist (Rijalū Majhūl) und von ibn Tahir der bekannt für seine Feindschaft gegen Imam al-Haramayn gewesen ist. Ich glaube, diese Erzählung basiert auf einer Fälschung.“ [Tabaqāt al-Shafīʿīyyah]

Die zweite Erzählung von al-Haramāyn, wo er meint endlich den Weg der Salāf gefunden zu haben, wird von al-Hamadhāni übermittelt. Imam al-Dhahābi brachte eine weitere Geschichte in welchem al-Hamadhāni folgendes übermittelt:

Imam al-Juwayni (al-Haramayn) hat über den Vers „al-Rahmān 'alā ʿArshi Istiwā“ geredet. Der Überlieferer sagte; Allah gibt es, und den Thron gab es nicht. Dann hat er sich widersprochen (sagt der Überlieferer). Dann sagte er (al-Hamadhāni, der Überlieferer); „Wir haben verstanden was du meinst. Was machen wir in der Notwendigkeit? Gibt es da einen Ausweg?“ Imam al-Juwayni sagte: „Was meinst du?“ Al-Hamadhāni sagte: „Mit der Notwendigkeit meine ich, dass wenn ein Gotteskenner der Allah rufen will, die Notwendigkeit hat, seine Augen nach oben zu zeigen und nicht nach rechts oder nach links? Hast du eine Antwort darauf?“ Imam al-Juwayni fing an zu weinen wie auch die Zuhörer. Dann schlug er seine Hand auf den Stuhl und schrie: „Ich bin verwirrt!“ Dann zerriss er seine Klamotten und es wurde laut in der Moschee. Als dann habe ich von seinen Schülern gehört, wie sie hörten, dass Imam al-Haramayn sagte: „Hayyarāni al-Hamdhān - Hamadhān hat mich verwirrt."

Diese Geschichte ist nicht nur ein Traum und widerspricht der Realität, sondern es ist in wahrsten Sinne des Wortes nichts weiter als ein Märchen. Nicht wir werden auf diese lächerliche Geschichte antworten, sondern der grosse Imam al-Tajjāddīn al-Sūbki, dem Schüler von Imam al-Dhahābi. Er berichtet, dass al-Dhahābi mit einigen Ahlū al-Sunnah Gelehrten insbesondere mit einigen Ashʿārīa nicht Gerecht gewesen ist. Imam al-Sūbki, hat die einzelnen Punkte worin Imam al-Dhahābi falsche Aussagen getroffen hat erwähnt und scharf kritisiert.

Imam al-Sūbki sagte in seinem Tabaqāt al-Shafī'īyya, nachdem er diese Geschichte von Imam al-Dhahābi (berichtet von al-Hamadhāni) wortwörtlich zitiert hat folgendes: ,,Das Problem liegt darin, dass diese Überlieferung – Ijadhā zu Ijadhā Überlieferer – (solche berichte werden nicht angewendet) beinhaltet, die gegen al-Ash'āri waren. Sie hatten keine Kenntnisse darüber was ʿīlm al-Kalām betrifft. Ich (al-Sūbki) sage: O mein Gott! O ihr Muslime! Sagt ein vernünftiger zu diesen großen Imam, dass er zu Verwirrung gekommen ist, durch eine Frage welches ein junger Mann ihm stellt, wo doch er (al-Haramayn) der Lehrer über die ist, die Debatten führen, wie auch der Oberhaupt der Kalām Gelehrten? Oder war der Imam nicht in der Lage zu sagen; du hast gelogen o du verfluchter? Der Gottes Kenner spürt keinen verlangen nach der Richtung - oben - sondern nur ein Jahīl hat so einen Gefühl in seinem Herzen. Viel eher ist der Gottes Kenner derjenige, der - Ya Allah - sagt und ihm alle Richtungen negiert. Wenn die Richtung – oben – überhaupt verlangt wurde beim Bittgebet, dann hätte der Prophet uns nicht verboten während des Gebets nach oben zu schauen. Was die Aussage betritt, wo al-Hamadhāni berichtet er (al-Haramayn) habe ,,Verwirrung" geschrien ist eine Lüge von jemanden der sich nicht schämt. Wo ist überhaupt sein Beweis und wo ist seine Widerlegung zu dem Imam? Ich (al-Sūbki) sage: Wenn dieser Imam (al-Juwayni) verwirrt ist und er nicht weiss woran er glauben soll, dann; O Katastrophe, für die Gelehrten der Muslime seid dem Jahr 478 (der Todes Jahr von Imam al-Haramayn) bis heute, weil auf der Erde seid seiner Zeit kein Gelehrte gab der Allah so gut kannte wie Imam al-Juwayni. Keiner war wissender als er. Ya Allah, was würde die Lage von Imam al-Dhahābi und ihm ähnliche sein, wenn so ein Imam wie al-Juwayni in Verwirrung kommt? Das ist wahrlich eine große Lüge! Und ich (al-Sūbki) sage noch; wer ist überhaupt Abu Ja'far al-Hamadhāni unter den Gelehrten der rationalen Wissenschaften und Theologie? Imam al-Dhahabi hat die selbe Geschichte auch von Muhammed ibn al-Tahir überliefert. Und die beiden (al-Tahir und al-Hamadhāni) werden nicht in der Überlieferung akzeptiert. In der zweiten Überlieferung von Imam al-Dhahābi heisst es, dass al-Huwayni gesagt haben soll; - mein Geliebter! Er gibt nur die Verwrrung! - (dazu sagt Imam al-Sūbki) Fa innalillāhi wa inna ilayhi rajiʿūn(!) Die Muslime wurden von solchen Leuten die solche Geschichten erzählen heimgesucht, was kein Trost findet." [Tabaqāt al-Shafīʿīyyah]

Das war die Antwort von Imam al-Sūbki auf diese Überlieferung. Es gibt eine weitere Überlieferung, wo Imam al-Juwayni kurz vor seinem Tode zu seinen Schülern sagte; ,,Bezeugt das ich alle Aussagen die gegen die Salāf waren zurück nehme, und das ich sterbe, nach der ʿAqida von den alten Frauen aus Nisabūr." Viele Leute schreiben diese Aussage Imam al-Ghazāli zu, doch das ist falsch. Imam al-Sūbki sagt zu dieser Überlieferung; ,,In dieser Überlieferung gibt es nichts zu kritsieren, ausser wenn man denken würde, dass al-Haramayn gegen die Salāf gewesen war. Die Überlieferung die Imam al-Dhahābi brachte, beinhaltet mehr als wie die Aussage die man al-Juwayni in Wirklichkeit zuschreibt. Ich (al-Sūbki) sage: die Ashʿāria haben zwei Wege in der Bestätigung der Eigenschaften Allahs, und zwar, dass wir diese offen lassen, was Allah (subahana) sagt und sprechen Ihn von allen negativen Eigenschaften frei, oder wir interpretieren sie. Dass man sie lässt wie sie steht und man sie mit negativen Eigenschaften freispricht ist die Aussage den man den Salāf al-Salihin zuschreibt. Das ist die Aussage von den Imam in den Buch al-Risalā al-Nidhāmiyyah/al-ʿAqidā al-Nidhāmiyyah." [Tabaqāt al-Shafīʿīyyah]

Der Schlussspruch von Imam al-Hamarayn bedeutet also, dass er von den Taʿwil zur Tafwid zurück gekehrt ist und beides, sowohl Taʿwil als auch Tawfid ist in der Ashʿāri Madhhab vorhanden. Wir möchten an dieser Stelle nun aus dem Buch al-Risalā al-Nidhāmiyyah zitieren. Er sagt in dieses Buch: ,,Die Gelehrten sind unterschiedliche Meinungen bezüglich den Wortwörtlichen Bedeutungen der Texte im Kurʿān und in der Sunna. Die Ahlu al-Hak haben gesagt, dass man die Wortwörtliche Bedeutung nicht verinnerlichen kann. Wir sollen es nicht so verstehen wie es wortwörtlich in der Sprache steht. Manche von den Gelehrten sagten, man solle sie interpretieren. Die Gelehrten von den Salaf haben es nicht interpretiert. Sie haben es offenkundig gelassen wie es im Zusammenhang steht und das man ihre Bedeutung Allah überlässt." [Al-Risalā al-Nidhāmiyyah]

Das Imam al-Haramayn sagt: „(...) und das ich sterbe, nach der ʿAqida von den alten Frauen aus Nisabūr.“ ähnelt dem Traum von Abū Saʿīd al-Shahhām, dass Abū al-Sahl al-Suʿlūki nach seinem Tode sagte: „Allah verzieh mir durch die Fragen die an alten Frauen verwendet werden um mich zu befragen.“ [Ibn al-Qayyim, Madārīj 2:39]

Das ist ein Sprachgebrauch und bedeutet nicht nun eine falsche ʿaqida befolgt zu haben. Das war der Verständnis von Imam al-Haramayn bezügllch der ʿAqida von den Salāf al-Salihin. Imam al-Sūbki sagt weiter: ,,Die große Katastrophe aber ist, dass man es wortwörtlich nimmt und man denkt, dass es so ist wie es gemeint ist und wenn man sagt, so etwas sei nicht unvorstellbar bei Allah. Das ist die Aussage der Mujadhdhimā, die Göttzendiener." [Tabaqāt al-Shafīʿīyyah]

Wenn man nun den Weg des Taʿwīl aufgibt um den Weg des Tafwīd vorzunehmen, dann bedeutet dies nicht, dass man vorher einen falschen Weg folgte. Denn der Weg der Salāf ist nun mal das sicherste indem man Tafwīd macht. Taʿwīl, wie das unsere Ulamā sagen, diente lediglich zur Verteidigung um die Missdeutungen und falschen Interpretationen der Sekten Grund liegend zur Nichte zu machen indem man die passende Wissenschaft bzw. die Methode anwendet. So erklären wir die Wahrheit!

Bala&Dmhwir

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